Ärger in Leipzig „Friseur-Affäre“ sorgt bei RB für Ärger

Leipzig · Leipzigs Sportchef Rangnick platzt der Kragen. „Fassungslos“ über Einstellung der Profis.

  Leipzigs Sportchef Ralf Rangnick, übrigens selbst mit gepflegtem Kurzhaarschnitt, kritisiert nach einem eigens eingeflogenen Star-Friseur die Dekadenz seiner Spieler.

Leipzigs Sportchef Ralf Rangnick, übrigens selbst mit gepflegtem Kurzhaarschnitt, kritisiert nach einem eigens eingeflogenen Star-Friseur die Dekadenz seiner Spieler.

Foto: dpa/Martin Schutt

Als Ralf Rangnick stinksauer loslegte, wurde den Spielern unerwartet schon wieder der Kopf gewaschen. Bei RB Leipzig liegt man sich in den Haaren. Die „Friseur-Affäre“ stiftet derzeit beim Bundesliga-Tabellenführer massive Unruhe – und nachdem Trainer Julian Nagelsmann tagelang angefressen über das Trainingsgelände am Cottaweg marschiert war, platzte nun am Dienstag seinem Vorgänger Ralf Rangnick der Kragen.

„Ich hätte 100 000 Euro darauf gewettet, dass unsere Spieler keinen Star-Friseur aus England einfliegen lassen, um sich im Hotel die Haare machen zu lassen“, sagte Rangnick laut Leipziger Volkszeitung am Dienstag in Leipzig: „Diese 100 000 Euro hätte ich verloren.“

Doch worum geht es überhaupt? Gleich neun RB Spieler hatten sich vor der 0:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt am Samstag der Dienste des Star-Friseurs Sheldon Edwards bedient und diesen eigens dafür einfliegen lassen. Offenbar war dies erst nach und nach über die Social-Media-Präsenz des Stylisten herausgekommen.

Für Rangnick, aktuell als Head of Sport and Development Soccer bei Leipzigs Hauptsponsor Red Bull tätig, ist die Angelegenheit komplett unverständlich. „Das 0:2 war schon ärgerlich genug, die Friseur-Geschichte macht mich fassungslos. Das ist dekadent. Da ist der Weg zum goldenen Steak nicht mehr weit“, sagte der frühere RB-Coach in Anspielung auf Kicker wie Franck Ribéry oder Jadon Sancho, die bereits durch den Verzehr der vergoldeten Delikatesse aufgefallen waren.

Nach Rangnicks Ausbruch steht in jedem Fall fest: Es herrscht dicke Luft beim Meister-Aspiranten – schon wieder. Kurz nach dem Frankfurt-Spiel hatte Nagelsmann sein Team öffentlich angezählt. „Wir sind nicht auf einem Niveau mit Bayern und Dortmund, müssen deshalb jede Trainingsminute besser nutzen. Ich weiß nicht, ob das jeder Spieler verstanden hat“, hatte er gehadert. Am Montag stand der 32-Jährige bei der Übungseinheit recht verschlossen am Rand, am Dienstag schien er bei der Vorstellung von Neuzugang Dani Olmo aufgeräumter. Ob die Wogen geglättet sind, scheint aber nun mehr denn je unklar.

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