Zupacken, auch ohne Wettbewerb

Zupacken für die gemeinsame aktive Zukunft, das können die Piesbacher gut. 2005 und 2008 gewann der Ortsteil auf Kreisebene den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft", 2006 und 2009 gab es Silber auf Landesebene. "Das gibt noch mal Motivation, aber wir brauchen eigentlich keinen Wettbewerb, um aktiv zu sein", hatte Ortsvorsteher Josef Mees nach dem Sieg 2008 bescheiden gesagt

Zupacken für die gemeinsame aktive Zukunft, das können die Piesbacher gut. 2005 und 2008 gewann der Ortsteil auf Kreisebene den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft", 2006 und 2009 gab es Silber auf Landesebene. "Das gibt noch mal Motivation, aber wir brauchen eigentlich keinen Wettbewerb, um aktiv zu sein", hatte Ortsvorsteher Josef Mees nach dem Sieg 2008 bescheiden gesagt. Sein Rezept war damals, die Vereine anzusprechen und auf die Leute zuzugehen. "Wir haben eine gute Dorfgemeinschaft und ein gutes Vereinsleben", sagt Mees heute. Mehrere Arbeitsgemeinschaften waren im Einsatz, um die Zukunftsfähigkeit des Ortsteils zu beweisen. Gemeinsam hatten die Piesbacher in den vergangenen Jahren Fassaden angestrichen, ein denkmalgeschütztes Wegekreuz restauriert, auch das Feuerwehrgerätehaus und den Kirchberg haben sie in Schuss gebracht. Anwohner der Kleppnerstraße hatten Reste der ehemaligen Höckerlinie im Piesbachtal freigelegt. "Die alte Schmiede haben wir 2006 innen und außen neu gestaltet", erzählt Weber stolz über das hübsche Schmuckstück, das auch noch den über 200 Jahre alten Blasebalg beherbergt. Schließlich hat der Piesbacher Johannes Becker um 1850 in der Schmiede das Litermont-Gipfelkreuz angefertigt. Und dessen Sohn, Johannes Becker, restaurierte 1902 das bei einem Orkan beschädigte Kreuz.Am Festplatz steht ein Toilettenhäuschen, "gebaut in Eigenleistung", wie Mees betont, daneben ein Feld für Beachvolleyball, das 25 Jugendliche mit einem Einsatz von 5000 Arbeitsstunden geschaffen haben. "Die rund 2000 Euro haben sie fast zu 100 Prozent selbst verdient", sagt Mees. Vor allem die Autowasch-Aktionen haben gut funktioniert. Im Sportplatz an der Prims stecken an die zwölftausend Arbeitsstunden von Vereinsmitgliedern. Die alte Schmiede konnte 2006, der Sportplatz 2007 eingeweiht werden.

"Der Wettbewerb hat viele Aktivitäten gefördert, aber seitdem ist weiterhin viel passiert", erklärt Mees, der seit 2004 Ortsvorsteher ist. Als nächste Projekte haben die fleißigen Piesbacher schon die Neugestaltung des Kirchberghanges mit Lavendelbüschen und Weißdornhecke und die Fertigstellung des Clubheims für den Turnverein im Visier. Ein aufgeräumterer Kirchberghang ist Teil des Dorfentwicklungskonzeptes vitales Dorf. Vom Umweltministerium ist es als bundesweites Modell vorgesehen.

Denkbar wäre für Mees auch eine Neuauflage des vergriffenen Kochbuchs mit Rezepten aus Piesbach und Bettstadt, das der Heimatforscher Hans-Georg Engel 2006 herausgegeben hat. Foto: Thomas Seeber

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