Zögern bei der Gemeinschaftschule

Homburg/Bexbach/Kirkel. Mal stagnierend, mal leicht fallend, mal deutlich absinkend: Die Einschulungszahlen der noch recht neuen Gemeinschaftsschulen Homburg, Erbach, Bexbach und Kirkel sind interpretierbar. Den deutlichsten Rückgang bei den Anmeldungen für das neue Schuljahr 2013/2014 musste die Gemeinschaftsschule Bexbach, Galileo Schule, verzeichnen

 Die Gemeinschaftschulen mussten bei den Anmeldezahlen der neuen Fünftklässler ein Minus hinnehmen. Foto: Patrick Pleul/dpa

Die Gemeinschaftschulen mussten bei den Anmeldezahlen der neuen Fünftklässler ein Minus hinnehmen. Foto: Patrick Pleul/dpa

Homburg/Bexbach/Kirkel. Mal stagnierend, mal leicht fallend, mal deutlich absinkend: Die Einschulungszahlen der noch recht neuen Gemeinschaftsschulen Homburg, Erbach, Bexbach und Kirkel sind interpretierbar. Den deutlichsten Rückgang bei den Anmeldungen für das neue Schuljahr 2013/2014 musste die Gemeinschaftsschule Bexbach, Galileo Schule, verzeichnen. Konnte sich Schulleiterin Gaby Schwartz im vergangenen Jahr noch über 101 neue Fünfer freuen, werden es nun wohl nur 68 sein. Trotzdem zeigte sich Schwartz am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung nicht enttäuscht. So habe sie angesichts der Resonanz bei Vorveranstaltungen mit geringeren Zahlen gerechnet. Den Rückgang begründete die Schulleiterin auch mit der nicht mehr vorgeschriebenen Empfehlungen seitens der Grundschule. Positiv wertete Schwartz, dass sich Eltern mit der Anmeldung in Bexbach bewusst für das Abitur nach neun Jahren entschieden hätten. Allerdings sei andererseits auch immer noch ein gewisses Maß an Verunsicherung bei den Eltern zu spüren, die das System der neuen Gemeinschaftsschule noch nicht verinnerlicht hätten. "Hier muss die Informationsarbeit noch intensiviert werden."Einen leichten Rückgang von 57 auf 52 Neuanmeldungen musste auch die Gemeinschaftsschule Homburg I, Robert-Bosch-Schule, verzeichnen. Schulleiterin Barbara Neumann wertete die Schülerzahl aber als Chance, individueller auf die Bedürfnisse der neuen Fünfer eingehen zu können. "Die Masse ist viel schwerer zu bewegen. Und für mich zählt mehr als die nackte Zahl." Man werde sich den Schülerzahlen anpassen, verdeutlichte Neumann. Gefragt nach der Akzeptanz der Gemeinschaftsschule, war sich die Schulleiterin sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. "Man muss eben mehr tun, als das Etikett zu wechseln." Dies verdeutliche die Schule nicht zuletzt mit einem neuen Lernkonzept (wir berichteten).

Die Gemeinschaftsschule Kirkel in Limbach konnte ihre Einschulungszahlen im Vergleich zum vergangenen Jahr von 45 auf 46 steigern. Schulleiterin Ursula Luckscheiter begründete die im Vergleich zu den Gymnasien in Homburg doch deutlich geringeren Anmeldezahlen bei den Gemeinschaftsschulen mit dem Wunsch der Eltern "das, in Anführungszeichen, immer Beste für ihre Kinder zu wollen. Und das ist nun mal das Abitur. Aus pädagogischer Sicht beurteile ich das aber anders. Ich denke, das Kinder, die zwar leistungsfähig sind, aber noch mehr Zeit zum Lernen brauchen, auf den Gemeinschaftsschulen besser aufgehoben sind." Auch Luckscheiter verdeutlichte, wie vor ihr Gaby Schwartz, dass es weiteren Aufklärungsbedarf rund um die Gemeinschaftsschule gebe.

Am härtesten hat es zum neuen Schuljahr die Gemeinschaftsschule Homburg II in Erbach getroffen. Lag man im Vergleich der Schulen in Homburg, Bexbach und Kirkel mit 36 Anmeldungen schon im vergangenen Jahr auf dem letzten Platz, so ist die Zahl der neuen Fünfer nun auf 29 abgerutscht. Schulleiter Karl-Peter Ranker: "Wir müssen die Entscheidung der Eltern respektieren, auch wenn wir uns natürlich mehr Zuspruch gewünscht hätten." Wie seine Kolleginnen mahnte er an, in der Zukunft noch deutlicher die Stärken der neuen Gemeinschaftsschule hervorzuheben, da "diese Schule es schafft jedem Schüler gerecht zu werden". "Man muss eben mehr tun, als das Etikett zu wechseln."

Barbara Neumann

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