„Wir wollen das Angebot noch bekannter machen“

Seit 100 Tagen gibt es die Tagespflege des St. Franziskus Alten- und Pflegeheims in Dillingen. Am 1. März wurde die Einrichtung im Gebäude des ehemaligen Pfarr- und Jugendheims in der Dr.-Prior-Straße in Dillingen eröffnet. Wie das Angebot an 20 Tagespflegeplätzen angenommen wird, darüber sprach SZ-Redakteurin Dörte Grabbert mit Einrichtungsleiter Michael Groß.

Herr Groß, sind jetzt eigentlich alle Plätze belegt?

Groß: Noch nicht ganz. Wir haben derzeit 26 Gäste, die über die Woche verteilt zehn Plätze füllen. Aber wir sind ja auch erst am Beginn und wollen das Angebot noch bekannter machen.

Was ist Tagespflege überhaupt?

Groß: Tagespflege ist ein teilstationäres Angebot für ältere Menschen, die Zuhause betreut und gepflegt werden. Damit sie so lange wie möglich Zuhause bleiben können, gibt es dieses entlastende Angebot für die pflegenden Angehörigen. Geöffnet haben wir von acht Uhr bis 16.30 Uhr. Unserer Fahrdienst holt unsere Gäste, egal ob Rollstuhlfahrer oder Fußgänger, morgens Zuhause ab und bringt sie abends wieder hin. Bei uns wird gemeinsam gegessen und es gibt Beschäftigungsangebote. Je nach Gruppenzusammensetzung diskutieren wir zum Beispiel gemeinsam die Tagespresse, machen Handarbeiten, Malen oder bieten Gedächtnistraining mit Gymnastik an.

Wer meldet denn bisher Bedarf an einem Tagespflegeplatz an?

Groß: Das sind zum einen Berufstätige, die ihre Angehörigen Zuhause pflegen. Zum anderen Angehörige, die weiter weg leben, damit die Eltern nicht immer alleine sind. Aber auch pflegende Ehepartner, die ein bis zwei entlastende Tage in der Woche brauchen, um noch genügend Kraft für die Pflege zu haben. Denn die Pflege, vor allem von Demenzkranken, ist sehr kräftezehrend. Das hält kaum jemand 24 Stunden am Tag aus. So eine Auszeit ist deshalb enorm wichtig.

Was kostet so ein Tagespflegeplatz überhaupt?

Groß: Der Eigenanteil beträgt 24,72 Euro am Tag. Zusätzlich zum Pflegegeld können Angehörige außerdem Geld für die Tagespflege von der Pflegekasse bekommen. Für die Pflegestufe eins sind das pro Tag 40,65 Euro. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, Betreuungsleistungen zu beantragen, zwischen 100 und 200 Euro im Monat.

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