Als "ein relativ kleines Haus" bezeichnet die Einrichtungsleiterin Anja Hackenberger das Seniorenzentrum Primsmühle der Awo in Nalbach . Neben 78 Bewohnerplätzen gibt es hier sechs Plätze für Tagespflegegäste. Ausgebucht seien diese zwar nicht jeden Tag, erklärt Horst Kruchten, der als Pflegedirektor für mehrere Häuser zuständig ist. Doch Nalbach gehöre zu den bestbelegten Angeboten im Saarland.

Das Ziel der Tagespflege ist für Kruchten klar: "Sie dient dazu, Menschen so lange wie möglich in der Häuslichkeit zu belassen." Um Gästen und Angehörigen Flexibilität zu bieten, seien die Zeiten variabel. "Es gehen auch halbe Tage", sagt er. Wichtig sei diese Flexibilität insbesondere für pflegende Angehörige: "Pflege zu Hause bedeutet sieben Tage pro Woche 24 Stunden. Wenn da keine Pausen sind, schafft das der Pflegende nicht."

Hier kann die Tagespflege Zeiten einrichten, die die Angehörigen für sich haben. Und abends ist der Pflegegast wieder zurück in der gewohnten Umgebung.

Die Tagespflege bietet nicht nur Beschäftigung wie Gymnastik, eine Kochgruppe oder einen kleinen Gemüsegarten, sondern auch die notwendige Versorgung. Dazu gehört bedarfsgerechtes Essen für Menschen mit Schluckbeschwerden. Hierbei wird die Nahrung zerkleinert und mit Geliermittel versetzt, um danach wieder in Form gebracht zu werden. "Fisch hat wieder Fischform, Brokkoli sieht wieder aus wie Brokkoli", erklärt Hackenberger. Dadurch entstehe für den Menschen ein ganz anderes Lebensgefühl.

Die Kosten der Tagespflege hängen von der Pflegestufe ab, einen Teil übernimmt die Pflegekasse. Was auf die Angehörigen zukommt, ist ein Eigenanteil von 27,36 Euro. Im Preis inklusive ist ein Fahrdienst im Umkreis von neun Kilometer.