Merzig-Wadern. "Besuchen Sie Klein-Holland", meint Dieter Schneider-Holbach sarkastisch mit Blick auf die geplanten Windparks und die Kritik aus der Bevölkerung. "Merzig, Orscholz, Weiten, Faha, Losheim, Britten, Greimerath, Weiskirchen - aller Orten zeigt sich mehr und mehr Volkes Aufbegehren gegen die in besiedelten Gebieten problematischste aller regenerativen Energiegewinnungsarten, die Windkraft", sagt das Mitglied in der Initiative "Windkraft ja - aber mit Vernunft" Orscholz-Weiten.Indes folgen nach seiner Meinung die Mandatsträger stur und brav der ihnen vorgegebenen Marschroute politisch längst Vergessener - den Grünen. Über Kritik an der Umsetzung von Windparkprojekten seitens besorgter Bürger seien die Kommunalpolitiker daher erhaben und zögen sich schulterzuckend auf die Position einer "legitimierten Exekutive" zurück. "Die Folgen tragen wir alle, sie sind nur zu gut bekannt: Neben Gesundheits- und Tierartengefährdung, Landschaftsverschandelung und Wohnwertminderung wird indes noch ein weiteres Problem immer deutlicher: die Gefährdung des sozialen Friedens", fürchtet Schneider-Holbach. "Verständlich, wenn privat-wirtschaftliche Interessen Eingang in einen solchen Entwicklungsprozess finden. So werden wohl ganze Kommunen nicht mehr wirklich Freunde, und in Mettlach hört man hinter vorgehaltener Hand von Grundstückinsidergeschäften im Vorfeld durch Mitglieder aus Entscheidungsgremien", behauptet er. Schneider-Holbach fährt weiteres Geschütz auf: "Warten wir ab, welche Wundertüte rot-grüner Fehleinschätzung uns noch in den nächsten Monaten erwartet? So manch einer wird große Augen machen, wenn sich aus den vielen Insellösungen der Kommunen am Ende das Gesamtausmaß der Windenergiewende im Nordwestsaarland zeigt." Die Berufsbezeichnung "Spargelbauer" werde nach Auffassung des Orscholzers eine völlig neue Bedeutung gewinnen und die Tourismusbranche sich für die hiesige, "dann ehemalige" Erholungsregion einen neuen Werbeslogan einfallen lassen müssen: "Besuchen Sie Klein-Holland mit den beeindruckenden 'Wind-Mühlen' in der Saar-Lor-Lux-Region!" mst