Von der Schnaps- zur Geschäftsidee

St. Wendel. Zwei junge Menschen, die gerne Bier trinken, treffen sich regelmäßig, um verschiedene Gerstensaft-Sorten zu kosten. Sie schreiben Brauereien an, bestellen immer neue Marken. "Bei einer Verkostungsrunde hatten wir dann die Schnapsidee: Warum nicht eigene Flaschenetiketten entwickeln?", erzählt der gebürtige St. Wendeler Thomas Schlotterbeck

St. Wendel. Zwei junge Menschen, die gerne Bier trinken, treffen sich regelmäßig, um verschiedene Gerstensaft-Sorten zu kosten. Sie schreiben Brauereien an, bestellen immer neue Marken. "Bei einer Verkostungsrunde hatten wir dann die Schnapsidee: Warum nicht eigene Flaschenetiketten entwickeln?", erzählt der gebürtige St. Wendeler Thomas Schlotterbeck. Denn nicht nur der Gaumen solle durch den Bierkonsum erfreut werden, auch das Auge könne ja mittrinken.Aus der Bierlaune dann die die Geschäftsidee: das individuelle Bier. Schlotterbeck und sein Mittrinker Martin Kaltenborn, gebürtiger Winterbacher, wollen jedem die Gelegenheit bieten, die Etiketten der Bierflaschen persönlich zu gestalten. Mit ins Boot wurde noch der St. Wendeler Pascal Kloos geholt. Seit Mai dieses Jahres bieten die drei über ihre Internetseite an, den Aufdruck der Glasgefäße mit dem alkoholhaltigen Getränk selbst zu bestimmen. Aus über 100 Vorlagen könne man wählen, dazu einen eigenen Text setzen. "Der Renner sind momentan die Geburtstagsetiketten", offenbart Schlotterbeck. Ebenso sind selbstentworfene Aufkleber möglich.

Auch den Inhalt könne man bestimmen. Schlotterbeck: "Sechs verschiedene Sorten sind im Angebot, vom herben Pils bis hin zu Biermischgetränken." Um die passenden Marken zu finden, haben sie etwa 150 Brauereien angeschrieben. Am Ende fiel die Wahl auf zwei Bierfabriken in Baden-Württenberg. "Wir mussten eher kleinere Brauereien kontaktieren, um sie als Geschäftspartner zu gewinnen. Doch sind wir nicht an diese gebunden und natürlich auch im Saarland weiter auf der Suche", resümiert Schlotterbeck. Das Prinzip: Das Bier liefern die Brauereien, jedoch sind die Flaschen nicht mit den Herstelleretiketten beklebt. Die optische Gestaltung übernehmen dann die drei Geschäftsmänner, nach Kundenwünschen. "Wir versuchen, ein Erlebnis zu schaffen, und dem Kunden das Gefühl zu geben, er hätte ein eigenes Bier fabriziert", fasst der 29-jährige Schlotterbeck zusammen.

Das junge Unternehmen laufe gut. In den ersten Monaten steigerten die gebürtigen St. Wendeler stetig ihren Umsatz. Und an Zukunftsplänen mangele es ihnen auch nicht. "Wir wollen auch Wein und Sekt ins Angebot aufnehmen, um zusätzlich weibliche Kunden stärker anzusprechen", verrät Schlotterbeck. Außerdem plane man, Spezialflaschen - wie das Männerbier, auf dessen Flaschenbäuchen leicht bekleidete Damen zu sehen sind - nicht nur im Internet, sondern auch im Einzelhandel anzubieten. Weiter können sie sich vorstellen, das Programm der Internetseite, mit dem man sich seinen selbst gestaltete Flasche schon mal auf dem Monitor anschauen kann, zu verkaufen oder zu vermieten.

Das Etiketten-Trio lebt natürlich nicht von ihrer Idee - noch nicht. Denn Schlotterbeck könne sich vorstellen, aus Bier-, und vielleicht Wein- sowie Sektetiketten sein tägliches Brot zu machen.

braufabrik.de

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