Über 400 Pilzarten in Herrensohr

Herrensohr. Es ist gemein: Die giftigen Pilze sehen nicht nur sehr schön aus, sie schmecken auch noch besonders gut. Das jedenfalls versichern Menschen, die den Verzehr giftiger Pilze überlebt haben. Auch sehen sich schmackhafte und giftige Exemplare oft sehr ähnlich. So werden beispielsweise das Stockschwämmchen und der Gifthäubling oft verwechselt

Herrensohr. Es ist gemein: Die giftigen Pilze sehen nicht nur sehr schön aus, sie schmecken auch noch besonders gut. Das jedenfalls versichern Menschen, die den Verzehr giftiger Pilze überlebt haben. Auch sehen sich schmackhafte und giftige Exemplare oft sehr ähnlich. So werden beispielsweise das Stockschwämmchen und der Gifthäubling oft verwechselt. Beide Arten sind nur am Stil zu unterscheiden. Der des Stockschwämmchens hat braune Schuppen, beim Gifthäubling ist er silbrig überfasert.

Für die Sachverständigen der Pilzinteressengemeinschaft "Die Drieschlinge" aus Herrensohr ist die Unterscheidung aber kein Problem. Sie kennen sämtliche speziellen Merkmale. Am Wochenende richteten sie in der Turnhalle des TuS Herrensohr die 13. Pilzausstellung aus. Am Samstag und Sonntag herrschte Hochbetrieb. Es roch nach frischem Moos und nach Wald in der Halle. Auf den Tischen lagen eingebettet ins Moos knapp 400 verschiedene Pilzarten.

Diesmal mussten die Mitglieder nicht wie in den Vorjahren bis in die Vogesen fahren, um Pilze für die Ausstellung zu sammeln. Sie fanden genügend vor der Haustür - im Köllertaler Wald, im Gebiet rund um den Netzbachweiher und auch im Forst bei Dudweiler. "2010 ist eines der besten Pilzjahre seit langem", berichtete Rudi Blaesius. Er ist einer von neun Pilzsachverständigen der Gemeinschaft. Sie hatten alle Hände voll zu tun, um die zahlreichen Besucher über die richtige Bestimmung, Essbarkeit oder die Stellung der Pilze im Ökosystem Natur zu informieren. Neben den Speise- und Giftpilzen der Saison wurden auch viele andere Pilze aus dem Lebensraum Wald gezeigt.

Der zwölf Jahre alte Florian aus Dudweiler war mit seinen Eltern zu der Ausstellung gekommen. "Ich will Pilze sammeln gehen, will mich aber vorher noch genau informieren", erzählte Florian und sah bei dem Pilzsachverständigen Frank Späth durch ein Mikroskop. Dieser zeigte dem jungen Burschen, anhand welcher Merkmale man die Pilze genau bestimmen kann.

Rolf Bonde aus Dudweiler hatte zur Anschauung ein Körbchen voll mit Riesengift-Schirmlingen mitgebracht. "Die habe ich in meinem Garten gefunden. Sie wachsen dort unter dem Lebensbaum", erklärte Bonde. Nach Angaben von Blaesius wird diese Art immer wieder mit dem Safran-Schirmling verwechselt.

"Wer die Pilze nicht genau kennt, sollte sie vor dem Verzehr von einem Sachverständigen untersuchen lassen. Und nie den Stil abschneiden." Diesen Rat gaben die Mitglieder der Drieschlinge immer wieder.

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