Turnen wider die Schwerkraft

St. Ingbert. Strecksprung, Schraube, mehrfacher Salto. Christopher Ferner wirbelt durch die Luft, dreht sich um die eigene Achse und federt zurück auf das Sprungnetz. Beim Training der Trampolin Startgemeinschaft (TSG) Saar in der St. Ingberter Sporthalle zeigt der 15-Jährige Akrobatik vom Feinsten

 Kopfüber: Jannik Manderla, Bozena Nitu, Patricia Nitu und Christopher Ferner (v. links). Foto: Wieck

Kopfüber: Jannik Manderla, Bozena Nitu, Patricia Nitu und Christopher Ferner (v. links). Foto: Wieck

St. Ingbert. Strecksprung, Schraube, mehrfacher Salto. Christopher Ferner wirbelt durch die Luft, dreht sich um die eigene Achse und federt zurück auf das Sprungnetz. Beim Training der Trampolin Startgemeinschaft (TSG) Saar in der St. Ingberter Sporthalle zeigt der 15-Jährige Akrobatik vom Feinsten. Neben ihm springt seine Trainerin Bozena Nitu - und die 43-Jährige steht ihrem Schützling in nichts nach. "In unserem Kader der Zweiten Bundesliga ist er der Jüngste und ich bin die Älteste", erklärt sie und lacht. Trampolinturnen kennt keine Grenzen: Hier gibt es gemischte Teams mit Sportlern jeden Alters.Nur eine Besonderheit, die die Zuschauer beim nächsten Heimkampf in Eisweiler erwartet. Dort erwarten die TSG-Turner die TG Rüsselsheim. Gegen die wollen die Saarländer im dritten von insgesamt sieben Saisonkämpfen endlich punkten: "Die ersten beiden Wettkämpfe haben wir verloren. Jetzt müssen wir gewinnen, sonst wird es für uns peinlich ohne Ende", gibt Trainerin Nitu das Ziel für Samstag vor. Die gebürtige Polin turnt seit 30 Jahren auf dem elastischen Netz; ihre sportliche Leidenschaft hat sie an Tochter Patricia (19) vererbt. Zusammen mit Christopher und Jannik Manderla bilden die Damen die Stammbesetzung des Teams. Elf Trampolinspringer stellt der TSG Saar-Kader insgesamt - und damit zudem eine "sehr junge Mannschaft", wie Sven Meier erklärt. Der 23-Jährige turnte selbst aktiv und ist jetzt noch als Kampfrichter bei den Wettkämpfen seines Teams mit dabei. "Viele Zuschauer kommen leider nie. Beim letzten Auswärtskampf waren es gerade mal sechs", bedauert er. "Unsere Sportart ist einfach viel zu unbekannt."Ein echter Geheimtipp also, denn die Turner zeigen teils spektakuläre Flugeinlagen - und das in einer Höhe von bis zu acht Metern. Dabei muss der Springer nicht nur möglichst perfekt, sondern auch wieder exakt auf dem roten Kreuz in der Mitte des Netzes landen.Das erfordert Präzisionsarbeit, Kraft, Körperbeherrschung - und "viel Mut", erklären die TSGler einstimmig. "Um sauber zu turnen, darf man keine Angst haben", weiß Trainerin Nitu, und Christopher Ferner ergänzt: "Das Trampolinspringen stellt uns immer vor neue Herausforderungen." Die nächste wartet schon: am Samstagnachmittag in der Liebenburghalle.

AUF EINEN BLICKDie TSG Saar trägt am Samstag, 8. November, um 15 Uhr in der Liebenburghalle in Namborn-Eisweiler einen Wettkampf im Trampolinturnen der Zweiten Bundesliga gegen die TG Rüsselsheim aus. Die Sportler turnen je zu fünft in drei Durchgängen; ein Durchgang besteht aus einer Pflicht-und zwei Wahlübungen. Für die TSG starten sechs Trampolin-Turner: Christopher Ferner, Jaqueline Amann, Jannik Manderla, Isabel Stock, Patricia und Bozena Nitu. cél

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