Traditionelle Hasborner Kirmes startet

Hasborn-Dautweiler. Nur wenige Dörfer im Landkreis St. Wendel können eine solch alte Kirmestradition nachweisen wie Hasborn-Dautweiler. Schon vor sage und schreibe 422 Jahren ist die Bartholomäus-Kirmes als Markt urkundlich belegt. Das kann im Zins- und Abgabenbuch der Gemeinde nachgelesen werden

Hasborn-Dautweiler. Nur wenige Dörfer im Landkreis St. Wendel können eine solch alte Kirmestradition nachweisen wie Hasborn-Dautweiler. Schon vor sage und schreibe 422 Jahren ist die Bartholomäus-Kirmes als Markt urkundlich belegt. Das kann im Zins- und Abgabenbuch der Gemeinde nachgelesen werden. Dort heißt es, dass "der Meyer zu Hasborn, Dutwiler und Fronhoffen jährlich hat ein Weinschank, dafür gibt er zwei Gänse". Der Weinschank bezog sich seinerzeit auf einen Markt, der nachweislich sogar schon im 14. Jahrhundert gehalten wurde. Heimatforscher Alois Finkler sieht in der Genehmigung für diesen Weinschank vor nunmehr 422 Jahren den Beginn der Hasborn-Dautweiler Kirmes. "Für die bäuerliche Bevölkerung lag der Markt günstig. Die Korn- und Fruchternte war beendet, der Grummet war eingefahren. Bis zur Kartoffelernte war noch etwas Zeit, so dass sie den Markt ausgiebig feiern konnte", so Finkler.Während den fünf Kirmestagen wird den Besuchern ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm geboten. Traditionell wird am Freitag mit einem Fußballspiel der Rot-Weißen im Waldstadion gestartet. Gegner ist diesmal der FC Wiesbach. Am Samstagabend ist im Festzelt offizieller Kirmesbeginn mit dem Fassanstich und einem großen Feuerwerk. Dem Kirchenpatron St. Bartholomäus wird am Sonntag, neun Uhr, in einer Festmesse gedacht.

In das Jahr 1873 geht die Tradition der heiligen Messe am Kirmesmontag zurück. Alois Finkler hat dazu aufgezeichnet: "Die Berg- und Hüttenarbeiter mussten damals mit ihren Familien auf die Kolonie ins neu gegründete Kohlenrevier ziehen oder wochenlang in den Schlafläusern bleiben, weil die Landwirtschaft sie nicht mehr ernähren konnte. Sie kamen aber selbstverständlich an der Kirmes in ihren Heimatort." Am 25. August 1873 bestellte der Bergmann Peter Schnur erstmals für den Kirmesmontag eine Singmesse für die Bergleute. Der Gottesdienst hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten. Sechs Fahrgeschäfte und eine Reihe Buden und Getränkestände sorgen zwischen Samstag und Dienstag auf dem Kirmesplatz für Unterhaltung. gtr

Auf einen Blick

Das Kirmesprogramm in Hasborn-Dautweiler: Freitag,26. August: 19 Uhr: Anpfiff zum Kirmesfußballspiel der Saarlandliga im Waldstadion zwischen Rot-Weiß Hasborn und dem FC Wiesbach, anschließend Unterhaltung mit DJ Kellermann; ab 19 Uhr Kirmestreiben in den Hasborner Gaststätten. Samstag, 27. August: 15.30 Uhr Fußballspiel der in der Bezirksliga zwischen Rot-Weiß Hasborn II und den Sportfreunden aus Güdesweiler im Waldstadion; 18 Uhr Kirmestreiben auf dem Rummelplatz; 19 Uhr Fassanstich durch Ortsvorsteher Walter Krächan und den Kirmesjahrgang im Festzelt; 20 Uhr Livemusik mit der Tanzband Fooling Around; 22 Uhr Feuerwerk. Sonntag, 28. August: Neun Uhr Festhochamt in der Pfarrkirche, mitgestaltet durch den Kirchenchor; ab 14 Uhr Kirmestreiben; 20 Uhr Kirmestanz im Festzelt mit der Band Fooling Around. Montag,29. August: 9.30 Uhr heilige Messe für die Lebenden und Verstorbenen der St. Barbara-Bruderschaft in der Pfarrkirche, mitgestaltet durch den Männergesangverein Harmonie; 10.15 Uhr Festzug zum Kirmesplatz, danach Frühschoppen mit den kulturellen Vereinen; ab 14 Uhr Kirmestreiben; 19 Uhr Musik mit DJ Arno. Dienstag, 30. August: Ab 14 Uhr Kirmestreiben; 16 Uhr Treffen der Bewohner des Seniorenhauses; 19 Uhr Musik mit DJ Kellermann im Festzelt, 22 Uhr Beerdigung der Kirmes durch den Jahrgang, und die Verbrennung des "Kirmeshannes". gtr

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