Fest Gemeinsam glauben, leben und handeln

Furschweiler · Beim Patronatsfest der Pfarrgemeinde St. Anna gab es zwei Anlässe zum Feiern: 225 Jahre Pfarrei und 190 Jahre Pfarrkirche.

 Das Festhochamt zum doppelten Kirchen-Jubiläum in Furschweiler gestalteten Pfarrer Volker Teklik, Pater Ignasius Maros, Pastor Marco Hartmann und Pastor Martin Münster gemeinsam.

Das Festhochamt zum doppelten Kirchen-Jubiläum in Furschweiler gestalteten Pfarrer Volker Teklik, Pater Ignasius Maros, Pastor Marco Hartmann und Pastor Martin Münster gemeinsam.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

Das Patronatsfest in Furschweiler wurde zu einer großen Feier, gab es doch gleich doppelten Anlass dazu: 225 Jahre Pfarrei und 190 Jahre Pfarrkirche St. Anna. Die Festlichkeiten begannen mit einem Hochamt, zelebriert von den Pfarrern Volker Teklik, Marco Hartmann, Martin Münster und Pater Ignasius Maros. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Chorgemeinschaft der Kirchenchöre Namborn und Furschweiler unterLeitung von Konrad Ludwig. „Die Pfarreien in unserem Bistum Trier stehen zurzeit vor tiefgreifenden Veränderungen, deren genaue Konsequenzen noch niemand abschätzen kann. In einer solchen Zeit tut unsere Pfarrgemeinde St. Anna etwas sehr Wichtiges: Sie erinnert sich ihrer Wurzeln“, sagte Pfarrverwalter Volker Teklik.

„Wenn unsere Pfarrei auf ein mehr als 200-jähriges Bestehen zurückblickt, wird deutlich, dass es in diesem langen Zeitraum immer Priester, Seelsorger, Vereine, Gremien und Ehrenamtliche gegeben hat, damit der Glaube lebendig bleibt“, fügte Kooperator Pater Ignasius Maros hinzu. „Die Kirche ist ein Ort des Glaubens, der Zuflucht, des Gebetes, der Ruhe und des Trostes“, sagte der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU) als Schirmherr des Festes. Es sei wichtig, christliche Werte zu leben und die Kirche als Mittelpunkt der sozialen Gemeinschaft zu sehen. „Unsere Pfarrkirche ist das Herzstück der Kirchengemeinde und der Leuchtturm unseres Dorfes als sichtbarer Mittelpunkt von Furschweiler. Sie ist ein Symbol für Beständigkeit und Teil der dörflichen Identität geworden“, betonte Ortsvorsteher Thomas Rein und lobte das Engagement des Kirchbauvereins.

„225 Jahre sind eine lange Zeit mit Höhen und Tiefen. Die Zusammenarbeit und das Miteinander haben unsere Pfarrei geprägt und zu dem gemacht, was sie heute ist“, sagte Sabine Haab vom Pfareienrat der Pfarreiengemeinschaft Oberthal-Namborn. Im Hinblick auf die in Zukunft kommende Synode im Jahre 2020 mit der Zusammenlegung vieler Pfarreien zu einer Großpfarrei im Raum St. Wendel würden noch viele weitere Hürden auf die Gemeinschaft zukommen, die sich nur gemeinsam bewältigen ließen.

Zum Programm der Feier im Hiemeshaus gehörte auch eine Ausstellung. Sie dokumentierte die Geschichte und Entwicklung des Dorfes und seiner Menschen. Der kirchliche Bereich zeigte beispielsweise Kommunionen, Primiz, Fronleichnam, Hochzeiten und die Aufstellung der neuen Glocken von 1953. Marco Hartmann und Martin Münster konnten zu den Bildern einiges berichten. „Nach der Auftaktveranstaltung im März haben unsere Bürger bereitwillig nochmals alte Kisten und Kästen durchstöbert und die wiedergefundenen Fotografien zur Verfügung gestellt, die eingescannt und wieder zurückgegeben wurden. So kamen 130 alte Bilder zusammen, die zuvor noch nicht gezeigt worden sind“, erzählt Franz-Rudolf Klos vom Kirchengemeinderat St. Anna.

Weiterer Schwerpunkte der Bilderausstellung waren Schulklassen mit ihren Lehrern, Bauernhäuser mit ihren Menschen wie beispielsweise die Hausschlachtungen bei Familie Sartorius, Familienfeiern, Ausflüge, Arbeiten auf Feld und Flur, mit der Dreschmaschine, Heuernte, Erntearbeiten auf dem Feld mit Pferd und Wagen und das Aufstellen und Binden von Korrekäschte bei der Kornernte. Hinzu kamen alte Postkarten. „Die historischen Bilder stellen einen wichtigen Bezug zur Heimat dar. Der Wiedererkennungswert der eigenen Familien stärkt zudem die Verbundenheit mit dem Dorf“, sagte die Vorsitzende des Kirchbauvereins Christel John.

Es gab viele Diskussionen, wer denn die Personen auf den alten Fotos waren und aus welchem Anlass das ein oder andere Bild entstand. Die von dem Heimatforscher Günter Scholl aus Heisterberg aus Archiven beschafften Urkunden über die ehemalige Pfarrei Furschweiler von 1792 bis 1953 bis zum Ausscheiden von Eisweiler und Pinsweiler bereicherten die Ausstellung. Die Errichtungsurkunde ist auf den 4. Mai 1792 datiert. Für Musik zwischendrin sorgte der Männergesangverein Heimatgruß Furschweiler unter Leitung von Alfons Wolf. „Es war ein tolles Fest“, resümmierte John. Das kirchliche Doppeljubiläum endet am 28. Oktober mit einem Chorabend in der Filialkirche St. Michael in Gehweiler, gestaltet vom dortigen Gospelchor Saint Michael.

 Im Hiemeshaus wurde aus Anlass des großen Festtages eine viel diskutierte Dokumentation von Fotos aus alten Zeiten sowie die aufwendig erstellte Chronik der Pfarrei St. Anna gezeigt.

Im Hiemeshaus wurde aus Anlass des großen Festtages eine viel diskutierte Dokumentation von Fotos aus alten Zeiten sowie die aufwendig erstellte Chronik der Pfarrei St. Anna gezeigt.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

Zeitgleich wurde in Furschweiler auch Kirmes gefeiert, zu deren Programm unter anderem Fußball gehörte. Der SV Furschweiler besiegte im vorgezogenen Kirmesspiel zum Saisonauftakt den FC Freisen II mit 6:2 in der Kreisliga A Nahe. „Das kirchliche Fest und die Kirmes haben bewiesen, dass das Vereins- und Gemeinschaftsleben funktioniert“, fasste Ortsvorsteher Thomas Rein zusammen.

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