Den Spuren des Terrors nachgehen

Hermeskeil. Am Sonntag, 5. Juli, bietet die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz an der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert bei Hermeskeil eine geführte Wanderung an. Die etwa acht Kilometer lange Wanderung dauert ungefähr dreieinhalb Stunden, Treffpunkt ist um elf Uhr an der Gedenkstätte

Hermeskeil. Am Sonntag, 5. Juli, bietet die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz an der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert bei Hermeskeil eine geführte Wanderung an. Die etwa acht Kilometer lange Wanderung dauert ungefähr dreieinhalb Stunden, Treffpunkt ist um elf Uhr an der Gedenkstätte. Die Wanderung leitet Beate Welter, Leiterin der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert. Die Wanderung führt von der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert zu den im Umfeld liegenden "Stätten der Unmenschlichkeit". Welter gibt dabei auch einen Rückblick auf den Umgang mit dem historischen Geschehen in den vergangenen 60 Jahren, von der Anlage des Friedhofes für die KZ-Opfer durch die französische Militärverwaltung nach dem Kriege bis zum Bau des Dokumentationshauses und dem gegenwärtigen Stand der Gedenkarbeit. In der näheren Umgebung der Gedenkstätte sind zehn Gedenkorte mit Informationstafeln, die von der Landeszentrale für politische Bildung aufgestellt wurden und an die Stätten der Unmenschlichkeit erinnern. Zu Fuß sollen diese Stätten, an denen der Ermordung luxemburgischer Streikender und der Ermordung sowjetischer Kriegsgefangener gedacht wird, begangen werden. Die Teilnehmenden sollten an festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung sowie, in Anbetracht der Dauer der Wanderung, an Verpflegung denken. Auf dem gesamten Weg besteht keine Einkehrmöglichkeit. red

HintergrundDas SS-Sonderlager/KZ Hinzert bestand zwischen 1939 und 1945. Zunächst diente das Lager als Polizeihaftlager für Westwallarbeiter. Daraus entwickelte sich ein so genanntes Arbeitserziehungslager und später ein Konzentrationslager, das im Jahr 1942 dem Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der SS unterstellt wurde. Während des Krieges wurde es für Verschleppte aus dem besetzten Europa ein Ort des Terrors und des Todes. Insgesamt wurden im Hinzerter KZ nachweislich mindestens 321 Menschen ermordet oder starben durch den Lagerterror an Krankheit, Entkräftung oder Hunger. red

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