Saarbrücken. Es ist sozial ungerecht, das Schulessen für alle Kinder aus dem Haushalt zu bezahlen. Mit diesen Worten kritisiert der Generalsekretär der Saar-CDU, Roland Theis, die Entscheidung des Saarbrücker Stadtrats. Das Ziel, allen Kindern ein gesundes Mittagessen zu ermöglichen, sei zwar gut und richtig. Daher übernehme die öffentliche Hand ja die Kosten für das Essen für Hilfsbedürftige bis auf 1 Euro am Tag. Aber: "Dass die Stadt Saarbrücken nun sogar das Schulessen von Kindern wohlhabender Familien zahlt, ist nicht nur angesichts der maroden Haushaltslage fragwürdig. Gratis-Essen für Nichtbedürftige auf Pump zu finanzieren, ist gegenüber zukünftigen Steuerzahlern unvertretbar", erklärt Theis. Die Gemeinden im Saarland, die besser haushalten als Saarbrücken und damit im kommunalen Finanzausgleich benachteiligt würden, hätten für die Saarbrücker "Millionärs-Tafel" zu Recht kein Verständnis. Theis forderte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz auf, endlich Verantwortung für den Haushalt zu übernehmen und diese nicht den Parteien zuzuschieben. Der finanzpolitische Sprecher der CDU-Stadtratsfraktion, Uwe Conradt: "Britz ist in der Pflicht, auf Basis des Spargutachtens konkrete Sparvorschläge zu unterbreiten." Rolf Linsler, Linke-Fraktionschef im Stadtrat, wies die Kritik zurück: "Herr Theis und seine CDU-Freunde suchen jetzt offenbar einen Vorwand, damit das Land den Saarbrücker Haushalt zurückweisen kann, nur um Rot-Rot-Grün zu schaden. Wir wollen eben gerade nicht, dass Kinder ärmerer Eltern schon in der Grundschule immer wieder auf ihre Armut hingewiesen werden." Genau das würde aber passieren, wenn nur arme Kinder ein kostenloses Mittagessen bekommen. Die Entscheidung, schrittweise ein kostenloses Mittagessen für alle Ganztagsgrundschüler einzuführen, sei längst überfällig gewesen. red