Stadt kann Waldstadion nicht allein sanieren

Homburg · Es wird nichts aus der Sanierung des Waldstadions durch die Stadt-Tochtergesellschaft HPS. Der Stadtrat hat dazu seine Zustimmung verweigert. Jetzt wird nach anderen Wegen gesucht, wie die Sportstätte zukunftsfähig gemacht werden kann. Gespräche laufen bereits.

 Vor Ort im Homburger Waldstadion stellte sich Oberbürgermeister Karlheinz Schöner Fragen zur Zukunft der Sportstätte. Foto: Thorsten Wolf

Vor Ort im Homburger Waldstadion stellte sich Oberbürgermeister Karlheinz Schöner Fragen zur Zukunft der Sportstätte. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wie geht es weiter mit dem Homburger Waldstadion? Bekanntlich hatte Oberbürgermeister Karlheinz Schöner nach finanzieller und steuerrechtlicher Überprüfung die Idee des Sportbeigeordneten Gerhard Wagner verworfen, das Waldstadion mit dem Auftrag der Sanierung an die Homburger Parkhaus- und Stadtbus GmbH zu verkaufen. (wir berichteten). Am Freitag nun sprach Schöner vor Ort mit unserer Zeitung über die verbleibenden Möglichkeiten, um das Ziel "Dritte Liga" für den FC 08 Homburg auch baulich in greifbare Nähe rücken zu lassen.

Dabei verdeutlichte er, dass das Nein der Stadt beim Hauptsponsor "auf Verständnis" gestoßen sei. "Wir werden uns jetzt zeitnah zusammensetzen und uns Gedanken machen, wie die Sanierung umgesetzt werden kann." Dabei sprach Schöner mit Blick auf die Haushaltslage von einem "schmalen Geldbeutel", der der Stadt zur Verfügung stehe. Im Zentrum der geplanten Sanierung des Waldstadions, so Schöner, stehe dabei auch und vor allem die Instandsetzung des Rasens. "Es gab seitens des Deutschen Fußball-Bundes immer wieder Kritik an dessen Zustand. Das zieht sich durch die DFB-Rapporte. Dort ist zu lesen, dass der Rasen nicht die beste Qualität hat. Da gilt es jetzt, eine Lösung zu finden." Klar sei dabei, dass dies die Stadt nicht allein leisten könne. Denn: Als eine mögliche Größenordnung nannte Schöner hier allein geschätzte 300 000 Euro für die Erneuerung der Spielfläche. "Der Hauptsponsor hat signalisiert, dass er helfen will. Und sind wir jetzt in Gesprächen. Man ist bereit, finanzielle Unterstützung zu leisten, in welcher Form, das steht allerdings noch nicht fest."

Zudem machte Schöner gestern deutlich, dass es ja nicht nur um den Spielbetrieb des FC Homburg gehe, sondern auch um den Breitensport, der im Waldstadion sein Zuhause habe. Für den müsste, so Schöner mit Hinweis auf eine Einschätzung des Sportbeigeordneten Gerhard Wagner, zum Beispiel auch die Tartan-Bahn erneuert werden. "Die ist seit Jahrzehnten immer nur geflickt worden." Zudem gelte es, bei allem Streben nach einem modernen und Drittliga-tauglichen Waldstadion, die Balance zu halten bei der Unterstützung anderer Vereine in Homburg. "Die sind uns mit Spitzensport, Breitensport und Jugendarbeit natürlich auch wichtig."

Angesichts der Kritik an der HPS-Übernahme-Idee Wagners unlängst im Homburger Stadtrat, vor allem geäußert vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Christian Gläser (wir berichteten), nahm Schöner seinen Sportbeigeordneten in Schutz: "Es muss Gerhard Wagner erlaubt sein, öffentlich und auch in der Presse eine solche Idee zu äußern." Auch wertete Schöner die Einwendungen gegen Wagners Idee, das Waldstadion an die HPS zu verkaufen, als mögliches Signal der CDU, dass man dort geschlossen hinter der Sanierung des Erbacher Sportzentrums durch die HPS stehe und eine befürchtete Konkurrenz mit dem, was im Waldstadion passieren soll, vermeiden wollte. Hier machte Schöner klar: "Das Sportzentrum ist und bleibt fester Bestandteil unseres städtischen Sportgefüges."

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