Betonclub baute für Senioren

Auersmacher · Ein halbes Jahrhundert Seniorenzentrum St.-Barbara-Höhe: Das ist am Wochenende für Auersmacher ein Grund zum Feiern und Danken. Am Anfang der Heimgeschichte stand ein Mann mit einer guten Idee: der damalige Pastor Rudi Müller. Er fand viele fleißige Helfer, die sie in die Tat umsetzten.

 Der Betonclub an den Bungalows, die er vor 50 Jahren in Auersmacher mitbaute. Unser Bild zeigt Helmut Brach, Heimleiter Dietmar Mautes und Pflegedienstleiterin Judith Friedrich sowie Hans Josef Britz, Georg Trier (sitzend), Manfred Broßius und Adolf Bur. Foto: Becker&Bredel

Der Betonclub an den Bungalows, die er vor 50 Jahren in Auersmacher mitbaute. Unser Bild zeigt Helmut Brach, Heimleiter Dietmar Mautes und Pflegedienstleiterin Judith Friedrich sowie Hans Josef Britz, Georg Trier (sitzend), Manfred Broßius und Adolf Bur. Foto: Becker&Bredel

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 Nach getaner Arbeit blieb noch Zeit für ein Späßchen. Foto: CTS

Nach getaner Arbeit blieb noch Zeit für ein Späßchen. Foto: CTS

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Kräftige Männerstimmen dringen aus dem Partykeller durch das schöne Haus, unterbrochen von fröhlichem Lachen. Da sind Leute beisammen, die sich verstehen. Es ist Frühschoppenzeit in Auersmacher. Jener Teil des Sonntages, der den Männern gehört. Der Zeit für Erinnerungen lässt. An die frühen Sechziger zum Beispiel, als Auersmacher Senioren von heute für die Alten von damals Großes auf die Beine gestellt haben.

Die fröhlichen Fünf gehören zu jenen Auersmachern, die Bleibendes bauten. Ehrenamtlich zogen sie 20 seniorengerechte Bungalows hoch. Die waren Keimzelle des großen Seniorenzentrums, das heute auf der St.-Barbara-Höhe steht. Helmut Brach ist ein Mann der ersten Stunde. Brach und die andern legten die Fundamente und bauten Bodenplatten, auf denen dann die anderen Mitstreiter loslegten.

Das bedeutete: Zwei Jahre lang widmeten die Männer vom Betonclub, wie sie sich augenzwinkernd nannten, jeden Dienstagabend dem gemeinsamen Vorhaben der Auersmacher. Sie wollten Senioren genau das Zuhause bieten, das ihrem Pflegebedarf entspricht - vom betreuten Wohnen bis zum Daueraufenthalt im 1963 begonnenen Haupthaus. "Klar, die Arbeit hat uns nicht umgebracht. Aber eine Leistung war's schon", sagt Helmut Brach.

"Rudi Müllers Idee, alten Menschen zu helfen, war fantastisch. Natürlich haben wir mitgemacht. Es ging gar nicht anders. Uns war von vornherein klar, dass die Kirchengemeinde als Betreiber der Anlage einen Eigenanteil an den Arbeiten erbringen musste, um Zuschüsse von Land, Bistum und Gemeinde zu bekommen", sagt Manfred Broßius. Er kann sich noch gut erinnern kann, wie Pastor Müller damals mit ihnen Beton machte.

Müller holte auch jene Frauen ins Dorf, deren Wirken unvergessen ist: die spanischen "Ordensschwestern von der Liebe Gottes", die inzwischen im Kölner Mutterhaus ihres Ordens leben. An Pastor Müller und alle Helfer wird die heutige Heimleitung von der Caritas-Trägergesellschaft Saarbrücken (CTS) erinnern, wenn sie am Sonntag "50 Jahre Barbara-Höhe" feiert. Für Heimchef Dietmar Mautes war Müller "ein Vordenker". "Das war eines der ersten drei Heime in Deutschland, die Altenwohnungen, betreutes Wohnen und Pflege anboten. Rudi Müller schaffte es, dass Leute dafür zu Schaufel und Schubkarre griffen und sich mit ihrem Pastor auf den Weg machten."

Das Fest beginnt um 10.30 Uhr mit dem Gottesdienst. Um 12 Uhr gibt es Mittagessen, ab 13 Uhr Kaffee, Kuchen, Waffeln und Eis. Um 14 Uhr beginnen die Ansprachen, um 15 Uhr das Programm mit Flohmarkt, Kinderschminken und Musik. Die Cocktailbar öffnet um 16 Uhr, ab 17 Uhr gibt's Abendessen.

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