St. Wendeler Gymnasiasten dürfen nun aus dem Koffer lernen

St. Wendel. Die Orgel in der Aula des Gymnasiums Wendalinum erklingt selten. Nur bei besonderen Anlässen wie der Abiturfeier oder wenn hoher Besuch zugegen ist, kommt sie zum Einsatz. Am gestrigen Mittwoch war ein solcher Tag

 Saar-Ministerpräsident Peter Müller überreichte die Nano-Schoolbox an den Leiter des St. Wendeler Gymnasiums Wendalinum, Heribert Ohlmann (Zweiter von links). Der Übergabe wohnten der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald, Wirtschaftsstaatssekretär Christian Ege (rechts) und Schüler der Klassestufe neun bei. Foto: atb

Saar-Ministerpräsident Peter Müller überreichte die Nano-Schoolbox an den Leiter des St. Wendeler Gymnasiums Wendalinum, Heribert Ohlmann (Zweiter von links). Der Übergabe wohnten der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald, Wirtschaftsstaatssekretär Christian Ege (rechts) und Schüler der Klassestufe neun bei. Foto: atb

St. Wendel. Die Orgel in der Aula des Gymnasiums Wendalinum erklingt selten. Nur bei besonderen Anlässen wie der Abiturfeier oder wenn hoher Besuch zugegen ist, kommt sie zum Einsatz. Am gestrigen Mittwoch war ein solcher Tag. Der Ministerpräsident des Saarlandes Peter Müller überreichte dem Schulleiter des Gymnasiums Wendalinum, Heribert Ohlmann, gemeinsam mit Wirtschaftsstaatssekretär Christian Ege die erste "Nano-Schoolbox", den europaweit ersten Schülerexperimentierkoffer speziell für die Nanotechnologie. Zu Beginn der Feierstunde hatte Stefan Kunz an der Orgel die "Fuge in G-Dur" von Johann Sebastian Bach gespielt, bevor der Schulleiter die Anwesenden begrüßte. Die Schüler der Klassenstufe neun waren in der Aula erschienen, um die Vorstellung des außergewöhnlichen Experimentierkoffers zu sehen. Auch der St.Wendeler Landrat Udo Recktenwald ließ es sich nicht nehmen, die Nano-Schoolbox und das Engagement der Schule zu würdigen: "Ich bin stolz und dankbar, dass die Nano-Schoolbox exemplarisch am Gymnasium Wendalinum eingeführt wird. Hier arbeitet man innovativ und zukunftsorientiert." Denn die Schule wurde keineswegs zufällig ausgewählt, Vorreiter in diesem Projekt zu sein. Immerhin ging das Gymnasium vor fast genau einem Jahr beim Wettbewerb "Schüler experimentieren" als beste Schule im Saarland hervor. Gestern durften die Schüler, die an diesem Wettbewerb teilgenommen hatten, zur Kofferübergabe ihre Projekte noch einmal aus- und vorstellen. "Die Nano-Schoolbox ist besonders für den Chemie-, aber auch für den Physik- und Biologieunterricht geeignet", erklärte Müller, der sich in Anlehnung an eine alte Krimiserie spaßeshalber als "Mann mit dem Koffer" bezeichnete, die Aufgabe des vom saarländischen Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft sowie aus den Fonds der Europäischen Kommission für regionale Entwicklung geförderten Projektes. "So kann Schule Spaß machen", sagte der Ministerpräsident. Denn mit dem Koffer lassen sich spielerisch Wirkungen im Nanokosmos beschrieben und erklären. Er enthält 14 Experimente und fünf Demonstrations-Objekte, die Nano-Effekte begreifbar machen. Martin Monzel von NanoBioNet, einem vom Land geförderten Verein, der für die Nano-Schoolbox entwickelt hat, stellte den Zuhörern im Anschluss vier Experimente aus dem Koffer vor. Darin zeigte er, dass Glas doch Strom leiten kann und Papier auch nicht unbedingt brennen muss. Beendet wurde die Veranstaltung mit dem Stück "S&;r&;nade Italienne" von Robert Planel, vorgetragen von Stefan Kunz am Klavier und der Schülerin Katrin Thiel am Saxophon.

StichwortDie Nanotechnologie (nano, griechisch: Zwerg) gilt als Zukunftstechnologie schlechthin. Sie beschäftigt sich mit der Forschung in sehr kleinen Strukturen. Ein Nanometer entspricht einem millionstel Millimeter. Angewandt wird die Technologie in der Energietechnik (Brennstoff- und Solarzellen), in der Umwelttechnik und in der Informationstechnik.bi

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