Feierliches Jubiläum an einem besinnlichen Ort

Hasborn-Dautweiler. "Wenn ich diesen fürchterlichen Krieg überstehe und wieder nach Hause zurückkehren kann, dann werde ich der Muttergottes eine Gedenkstätte bauen." Dieses Versprechen hatte der Maurer Peter Brachmann aus Dautweiler einst nicht einfach nur so dahergesagt. Er stand zu seinem Wort, als er sein Heimatdorf und seine Familie wieder sah

Hasborn-Dautweiler. "Wenn ich diesen fürchterlichen Krieg überstehe und wieder nach Hause zurückkehren kann, dann werde ich der Muttergottes eine Gedenkstätte bauen." Dieses Versprechen hatte der Maurer Peter Brachmann aus Dautweiler einst nicht einfach nur so dahergesagt. Er stand zu seinem Wort, als er sein Heimatdorf und seine Familie wieder sah. Anfang der 50er Jahre schritt er zur Tat. Im Dautweiler Wald, am Wildfrauhäuschen, begann er mit dem Bau einer Mariengrotte. Einige Helfer standen ihm dabei zur Seite. Mit dem Kuhfuhrwerk wurden die Steine herbeigekarrt. Mitten in seiner Arbeit ereilte Peter Brachmann einen Motorradunfall. Zu den schweren Verletzungen kam hinzu, dass ihm der Verlust des Augenlichts drohte. Er habe zur Muttergottes um Beistand gefleht, hat er später erzählt. Sie habe ihm, dessen war er sicher, geholfen und auch das Augenlicht wiedergeschenkt. Für den Dautweiler war dieses Ereignis nun erst recht ein Anlass, zielstrebig an der Grotte im Wald weiterzubauen. Am 13. September 1959 wurde sie von Pater Reinstadtler aus dem Bouser Redemptoristenkloster eingesegnet. Die viel besuchte Gedenkstätte liegt in einer sagenumwobenen Gegend. Vor langer Zeit, so wird erzählt, soll hier unter einem Felsvorsprung eine alte Frau gewohnt haben. Sie lebte von den Kräutern und Früchten des Waldes. Weil sie als heilkundig galt, kamen die Dorfbewohner zu ihr und baten um Getränke, die sie aus Wurzeln und Kräutern gebraut hatte. Den kranken Menschen und auch dem Vieh sollen diese Getränke geholfen haben. Deshalb wird die armselige Unterkunft im Wald, die mit Reisigbündeln verschlossen gewesen sein soll, bis auf den heutigen Tag Wildfrauhäuschen genannt. Die Grotte ist der von Lourdes nachgebaut. Am Fuß kniet die heilige Bernadette und betet. Eine kleine Brücke führt über den Bachlauf. Zwölf Bänke stehen an dieser stillen Stätte, die mit Blumen geschmückt ist und an der immer Opferlichter brennen. Auf der Tafel, die der Erbauer an der Grotte angebracht hat, heißt es: "Maria hat mir über das Leben geholfen, denn sie war die Oase in der Wüste." Daneben gibt es viele kleine Tafeln, die von den Gläubigen aufgehängt wurden und die Maria danken. Hinter jeder dieser Tafeln steht eine Geschichte. Oft ist es die Geschichte eines Leides, aus dem auf wunderbare Weise Errettung geschehen ist. Toni Brachmann, der Sohn von Peter Brachmann, der 1994 starb, und seine Frau Theresia pflegen die Mariengrotte seit vielen Jahren. "Wir sind fast jeden Tag hier und schauen nach dem Rechten", sagte Toni Brachmann. Das 50-jährige Jubiläum der Gedenkstätte wird am Sonntag, 16. August, gefeiert. Um 10.30 Uhr beginnt die heilige Messe und um 17 Uhr eine Marienandacht. Der Kirchenchor, der Männergesangverein und die Hasborner Alphornbläser haben bereits ihr Mitwirken zugesagt. Bei schlechtem Wetter wird die Feier in die örtliche Kulturhalle verlegt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort