Kater in illegaler Falle: Mögliche zweite Tat

St Wendel · Nach Bekanntwerden eines blutigen Unglücks in Eiweiler berichtet eine Frau aus einem St. Wendeler Stadtteil über den Tod ihres Stubentigers. Er soll ebenfalls in eine Totschlagfalle geraten sein und starb.

 Großes Bild: Gerettet: Peter überstand die Tortur mit der Totschlagfalle, verlor aber ein Bein. Kleines Bild: der getötete Black. Fotos: Hagner/L.

Großes Bild: Gerettet: Peter überstand die Tortur mit der Totschlagfalle, verlor aber ein Bein. Kleines Bild: der getötete Black. Fotos: Hagner/L.

Ärger, Wut, Mitleid: Die Reaktionen auf den Bericht über den schwerstverletzten Kater Peter, dem eine illegal aufgestellte Totschlagfalle vergangene Woche zum Verhängnis wurde, ist immens. Viele SZ-Leser lassen ihrem Zorn via Internet freien Lauf. Sie können es nicht fassen, dass jemand eine solche Apparatur im Freien aufstellt, die jederzeit auch einen Menschen verletzen könnte. Die Schlagkraft der mit scharfen Zacken besetzten Ringe sei nach Expertensicht durchaus in der Lage, einen Fuß abzutrennen.

In diesem aktuellen Fall war bei Eiweiler ein schwarz-weißer Kater in solch eine Falle getappt und hatte nach Tagen des Herumirrens mit dieser mehrere Kilogramm wiegenden Vorrichtung sein rechtes Vorderbeinchen verloren. Tierschützer erstatteten wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz Anzeige. Wer die im Saarland generell verbotene Totschlagfalle aufstellte, ist bisher nicht klar. Die Türkismühler Polizei ist am Zug, sobald die Akten der Kriminalpolizei aus Idar-Oberstein angekommen sind. Dorthin hatte sich der Verein Initiative für Tiere in Not gewandt, weil der tierische Patient im nahen Birkenfeld operiert und der Verein darüber informiert worden war (wir berichteten). Am Montag waren die Unterlagen noch nicht im Saarland angekommen.

Unterdessen erreichte die St. Wendeler Lokalredaktion der Saarbrücker Zeitung der Hinweis auf einen weiteren, ähnlich blutigen Zwischenfall aus einem St. Wendeler Stadtteil. Demnach musste ein schwarzer Kater sterben, nachdem er dort ebenfalls in solch eine Falle getappt war. Das zumindest nahm der Tierarzt an, der die Verletzung behandelte, aber den Stubentiger namens Black nicht mehr retten konnte. "Das war am 10. August 2014", meldet die St. Wendelerin, die damals ihr Haustier verlor. Die Anzeige bei der hiesigen Polizei habe nichts gebracht. "Nach einem halben Jahr erhielten wir einen Anruf, dass das Verfahren eingestellt worden ist." Die betroffene Familie machte sich selbst auf die Suche nach dem Fallensteller, hängte Bilder öffentlich auf, die das Tier - schonungslos für den Betrachter - mit seinen Verletzungen zeigte. Die Frau heute: "Doch statt uns zu helfen, wurden wir angefeindet, wie wir so etwas zeigen könnten. Schließlich sehen das auch Kinder." Doch sie bleibt dabei: Es sei richtig gewesen.

Zum Thema:

 Der getötete Black.

Der getötete Black.

Foto: Hagner/L.

Hinweise zum Täter an die Polizeiinspektion Zeugen, die etwas zum Fallensteller berichten können, sollten die Polizei in Türkismühle kontaktieren: Telefon (0 68 52) 90 90.

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