Hoppla! Hase unter der Motorhaube
St Wendel · Hasen- statt Pferdestärken: Warm und mollig wollte es wohl ein Langohr haben, das es sich an ungewohnter Stelle in einem Wagen bequem gemacht hatte. Allerdings hätte ihn sein Aufenthalt auch das Leben kosten können.
Es gibt Dinge, die gibt es gar nicht. Jeden Tag aufs Neue werden wir verblüfft. Insbesondere von der Tierwelt. Wie jetzt wieder einmal geschehen. Und das auch noch passend zum Osterfest.
Heidi Wagner-Fritzen war völlig überrascht, als sie das Foto von ihrem Bekannten via Mobiltelefon zugesandt bekam: Ein prächtiger Kerl mit braunem Fell kam zum Vorschein: ein Hase, wie er im Buche steht. Nur tauchte er nicht irgendwo auf der Wiese auf, hoppelte zwischen Blumen und Sträuchern. Ganz anders als üblich.
Platz in kleiner Nische
Wie die Bäckerin aus Burgen/Landkreis Bernkastel-Wittlich berichtet, traute der VW-Besitzer seinen Augen nicht, als er die Motorhaube anhob, um den Stand von Kühl- und Scheibenwischwasser zu prüfen: Das Langohr saß in einer Lücke, die der Motor gelassen hat. Das scheue Tier schnüffelte umher. So wirkten Autofahrer und Hase gleichermaßen perplex. Wie der Mümmelmann dort hineinkam, ist allen Beteiligten schier ein Rätsel. Das Plätzchen hätte genauso gut zur tödlichen Falle werden können, wenn Meister Lampe vor dem Start des Motors unbemerkt geblieben wäre.
Die Schrecksekunde wich Tatendrang. Wagner-Fritzen, die donnerstags in St. Wendel auf dem Wochenmarkt Brötchen und dergleichen verkauft, berichtet: Um auf Nummer sicher zu gehen, dass dem flauschigen Gesellen in seiner ungewöhnlichen Unterkunft nichts zugestoßen ist, brachte ihn der Autobesitzer rasch zum Tierarzt. Die Untersuchung ergab: Der Kleine ist wohlauf. Alles nochmal gut gegangen. Na denn: Frohe Ostern.