Das KZ überlebt Zeitzeuge spricht von seiner Zeit in Theresienstadt

St. Wendel · Pavel Hoffmann berichtet am Dienstag, 11. Juni, 19 Uhr, im Begegnungszentrum Komm der Freien St. Wendeler Kirche von seinen Erlebnissen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Und davon, was er im Konzentrationslager Theresienstadt erlebt hat.

Pavel Hoffmann wurde 1939 in Prag als Kind eines jüdischen Ärzteehepaars geboren – fünf Tage nachdem die Deutsche Wehrmacht am 15. März die Tschechoslowakei besetzt und das Protektorat Böhmen und Mähren errichtet hatte. Nur drei Jahre sollte die Familie noch zusammen sein. Hoffmanns Vater, ein Zahnarzt, wurde zusammen mit weiteren 1200 Opfern am 6. Juni 1942 in Prag erschossen, seine Großeltern wurden nach Auschwitz deportiert und ermordet. Auch der vierjährige Pavel Hoffmann stand auf der Todesliste. 1943 wurde er zusammen mit seiner Mutter, einer Kinderärztin, nach Theresienstadt deportiert.

Nur drei Woche überlebte sie im Lager, und Sohn Pavel war als Vollwaise  auf sich allein gestellt. Zwei Jahre lang widerfuhren ihm Willkür, Erniedrigung, furchtbare Enge, Krankheiten und Misshandlungen. Dass er überlebte, kam einem Wunder gleich, und die Umstände seiner Rettung sind wahrlich ungewöhnlich. Pavel Hoffmann lebt in Reutlingen und lässt Menschen an seiner Geschichte teilhaben und erzählt von seiner Familie, dem Leben im Lager und vom heutigen Antisemitismus. Er engagiert sich im Verein für Holocaustüberlebende und ist in ganz Europa unterwegs, um von seiner Geschichte zu erzählen.

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