Nur wer selbst erwachsen ist, kann Vorbild sein

Oberthal. "Wir sollten uns die Mühe machen und Partner für die Jugendlichen bleiben, egal wie schwierig die Begleitung auch ist", appellierte Manfred Fuß in seinem Vortag "Was Jugendliche wirklich wollen" am vergangenen Montagnachmittag.Eingeladen in das Schullandheim Oberthal hatte der Regionalverband Saarbrücken

Oberthal. "Wir sollten uns die Mühe machen und Partner für die Jugendlichen bleiben, egal wie schwierig die Begleitung auch ist", appellierte Manfred Fuß in seinem Vortag "Was Jugendliche wirklich wollen" am vergangenen Montagnachmittag.Eingeladen in das Schullandheim Oberthal hatte der Regionalverband Saarbrücken. Der Geruch nach Farbe verriet den Besuchern gleich, hier wurde in den vergangenen Monaten kräftig renoviert. Noch ist für die Übernachtungsgäste nicht geöffnet, doch anlässlich des Fachvortages begrüßte Jutta Wolters, Sachbearbeiterin vom Regionalverband Saarbrücken, die zahlreichen Zuhörer gerne in der Einrichtung. "Seit mehr als 40 Jahren ist der Regionalverband Saarbrücken nun schon Träger der Einrichtung in Oberthal.Im vergangenen Jahr haben wir uns einer Qualitätsprüfung unterzogen und sind mit drei Sternen als erstes Schullandheim im Saarland ausgezeichnet worden", sagte Wolters. Beim Besuch des Bundesforums für Kinder- und Jugendreisen, wo sich Mitarbeiter aus zertifizierten Einrichtungen regelmäßig treffen, hat sich der Kontakt zu dem Referenten ergeben.Plädoyer für die JugendManfred Fuß lebt und arbeitet in Köln und ist Sozialpädagoge. Er hat seine Erfahrungen mit Jugendlichen unter anderem durch seine langjährige Arbeit in einem Kinderkulturzentrum gemacht, aber auch durch die Erziehung seiner heute 18 und 22 Jahre alten Söhne sowie durch den engen Kontakt zur Fanszene rund um dem 1. FC Köln.All dies hat er in seinem Vortrag, der sich teilweise auf wissenschaftliche Untersuchungen stützt, zusammengetragen, um allen, die mit Jugendlichen arbeiten die Chance zu geben, ihnen Vorbild zu sein. Denn, so ist Fuß sicher, die Vorbilder fehlen den Jugendlichen heute. Auf eindrucksvolle Weise schilderte er in seinem gut einstündigen Plädoyer für die Jugend von heute, wie es damals war. "Wir haben uns an den Erwachsenen gerieben, beide Seiten hatten ihre klaren Positionen und wir sind schließlich daran gereift und selbst erwachsen geworden", resümierte er. "Die Jugendlichen heute wollen meist gar nicht erwachsen werden, denn es ist gut so, wie es ist. Sie leben in einer Welt der Kommerzialisierung", erklärte er. Vor allem warnte er davor, sich vom "Jugendwahn" anstecken zu lassen. "Das beginnt mit der Kleidung über die Sprache bis hin zu den neuen Foren der Kommunikation unter Jugendlichen", so Fuß. Hier sollten alle, die Jugendliche ein Stück auf ihrem Weg in der Pubertät begleiten, sich ganz klar ihrer Rolle als Erwachsene bewusst sein. "Denn nur, wer selbst erwachsen ist, kann dem Heranwachsenden Vorbild und Hilfe auf seinem Weg sein", so eine Kernthese des Referenten Manfred Fuß. Gerne ließ er sich nach seinem Vortrag auf die rege Diskussion mit dem sehr interessierten Forum ein.

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