Wanderweg der Industriekultur

Quierschied/Friedrichsthal · Nach fast dreijähriger Bauzeit wird am Samstag der Wanderweg Industriekultur zwischen Quierschied und Friedrichsthal offiziell eröffnet. Die Bürgerarbeiter der Neuen Arbeit Saar gGmbH (NAS) sind gerade noch mit dem Anbringen der Hinweis- und Wegbeschilderung beschäftigt.

 Landschaftsarchitekt Eberhardt-Johannes Klauck genießt die Idylle am Saufangweiher. Bei schlechtem Wetter und in der Kälte des Winters haben Bürgerarbeiter auch Bänke entlang des Wanderweges instand gesetzt. Fotos: cordier

Landschaftsarchitekt Eberhardt-Johannes Klauck genießt die Idylle am Saufangweiher. Bei schlechtem Wetter und in der Kälte des Winters haben Bürgerarbeiter auch Bänke entlang des Wanderweges instand gesetzt. Fotos: cordier

 Axel Graul und Anleiter Günter Breit bringen die letzten Beschilderungen am Wanderweg der Industriekultur an.

Axel Graul und Anleiter Günter Breit bringen die letzten Beschilderungen am Wanderweg der Industriekultur an.

"Es ist schon ein gutes Gefühl", sagt NAS-Mitarbeiter Axel Graul, der vom ersten Tag an in dem Wanderweg-Projekt beschäftigt war, "besonderen Spaß hat es gemacht, als wir ein Teilstück des Weges neu angelegt haben."

Der Wanderweg der Industriekultur ist über 25 Kilometer lang, die "Quierschieder Schleife" beginnt am neuen Kreisel und führt über rund elf Kilometer vorbei am Stollenmundloch, der Alten Näherei und den Sportplätzen entlang des Lasbachs und Fischbachs zurück zum Startpunkt. Dort soll nach Fertigstellung ein Anschluss an den Haldenwanderweg erfolgen, der dann die Verbindung zum Himmelspfeil und der früheren Grube Göttelborn schafft.

Die "Friedrichsthaler Schleife" ist 14 Kilometer lang und startet am Saufangweiher. Durch den Jungenwald und über die Erkershöhe führt der Weg zum Rechtsschutzsaal in Bildstock, vorbei am Bildstöckel auf dem Hoferkopf und dem Mundloch des Grühlingsstollens zurück zum Saufangweiher. "Neben den industriekulturellen Sehenswürdigkeiten war es uns wichtig, dass entlang des Weges auch immer wieder Einkehrmöglichkeiten vorhanden sind", betont Eberhardt-Johannes Klauck, technischer Leiter und Landschaftsarchitekt bei der NAS.

Der neue Wanderweg konnte nur durch das arbeitsmarkt-politische Instrument der Bürgerarbeit entstehen. "In Friedrichsthal und Quierschied konnten damit je fünf Arbeitsplätze geschaffen werden", sagt Klauck und fügt hinzu: "die Bürgerarbeit hat sich bewährt. Die Leute, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nur schwer eine Stelle finden können, haben eine geregelte Arbeit und einen festen Lohn. Und die Kommunen können Arbeiten erledigen, die sonst nicht finanzierbar wären." Doch die Bürgerarbeits-Projekte laufen bis zum Ende des Jahres aus - bislang hat die Bundesregierung nicht über Anschlussmaßnahmen entschieden (wir berichteten mehrfach).

"Es war toll. Man hatte wieder einen Rhythmus ins Leben bekommen", erzählt Bürgerarbeiter Christian Lanser, "jetzt müssen wir alle wieder Bewerbungen schreiben und hoffen." NAS-Vorarbeiter Günter Breit kann über seine Schützlinge jedenfalls nur Positives berichten: "Einige konnten die körperlich schwere Arbeit aus gesundheitlichen Gründen nicht leisten. Aber es gab ganz wenige Fehlschichten. Alle waren hoch motiviert."

Nach drei Jahren mit freischneiden, ebnen, planieren, schottern, graben, sägen und mähen sind zur Eröffnung am Samstag auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall und ihr Friedrichsthaler Amtskollege Rolf Schultheis werden nach einer kurzen Begrüßung um 8 Uhr von der Fischerhütte am Saufangweiher aufbrechen und das Ergebnis des interkommunalen Projekts buchstäblich unter die eigenen Füße nehmen.

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