V&B modernisiert Energieversorgung

Mettlach · Die neue Energiezentrale mit einem Blockheizkraftwerk als Kernelement haben am Montag in Mettlach Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Luitwin Gisbert von Boch-Galhau, Ehrenmitglied im Aufsichtsrat von V&B, und Andreas Pfeiffer, Vorstand Bad und Wellness der Villeroy & Boch AG, offiziell in Betrieb genommen (die SZ berichtete). Villeroy & Boch investiert in den kommenden zehn Jahren rund zehn Millionen Euro in die neue Energiezentrale.

 Inbetriebnahme des neuen Blockheizkraftwerkes in Mettlach (von links): Gesamtbetriebsratsvorsitzender Dietmar Langenfeld, Andreas Pfeiffer, Vorstand Bad und Wellness, Luitwin Gisbert von Boch-Galhau, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Jörg Selig, technische Leiter der Sanitärfabrik, Alexander Quirin, Werksleiter Sanitärfabrik. Foto: Rolf Ruppenthal

Inbetriebnahme des neuen Blockheizkraftwerkes in Mettlach (von links): Gesamtbetriebsratsvorsitzender Dietmar Langenfeld, Andreas Pfeiffer, Vorstand Bad und Wellness, Luitwin Gisbert von Boch-Galhau, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Jörg Selig, technische Leiter der Sanitärfabrik, Alexander Quirin, Werksleiter Sanitärfabrik. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Das neue Blockheizkraftwerk von Villeroy & Boch in Mettlach , das am Montag offiziell in Betrieb genomnmen wurde, soll pro Jahr zirka 15 000 Megawattstunden Wärme und 15 700 MWh Eigenstrom für die Sanitärfabrik Mettlach und die Alte Abtei, den Sitz der Hauptverwaltung des Unternehmens, erzeugen. Positiver "Nebeneffekt": Die CO2-Emissionen sinken jährlich um 4000 Tonnen. Gleichzeitig tragen reduzierte Energiekosten zur Wettbewerbsfähigkeit des Standorts bei.

Die bisherige Wärmeversorgung mit drei Dampfkesseln war nach den Ausführungen von Andreas Pfeiffer, Vorstand Bad und Wellness der Villeroy & Boch AG, aufgrund wachsender Unterhaltungskosten und steigenden Energiepreisen ökonomisch und ökologisch nicht mehr sinnvoll. "Die Anlage erfüllt mit einem Wirkungsgrad von über 80 Prozent alle Hocheffizienzkriterien und schont die Umwelt", betonte Pfeiffer.

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger sprach von einer große Chance für die zukünftige nachhaltige Energieversorgung. Mit dem neuen Blockheizkraftwerk in Mettlach leiste das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende im Saarland, so die Ministerin weiter, da dadurch nicht nur der CO2-Ausstoß reduziert werden könne, sondern auch gleichzeitig Strom und Wärme produziert und damit die erzeugte Energie optimal genutzt werde.

Die bisherigen Dampfkessel mit einer Gesamtleistung von 35 MWh waren durchschnittlich 35 Jahre alt. Benötigt wurden sie, um die ehemals 20 Gießsäle der Sanitärfabrik Mettlach auf eine Temperatur von 65 Grad Celsius zu heizen, damit die per Gipsgussverfahren hergestellten Keramik-Produkte und die im Produktionsprozess eingesetzten Gipsformen optimal getrocknet werden konnten. "Da vor anderthalb Jahren aber auch der letzte Gießsaal geschlossen wurde und wir in Mettlach mittlerweile nur das deutlich weniger wärmeintensive Druckgussverfahren zur Herstellung unserer Sanitärkeramik nutzen, war ein neues wirtschaftliches Energiekonzept notwendig geworden", erklärte Pfeiffer.

Die Entscheidung fiel schließlich auf das Blockheizkraftwerk, das über eine Gesamtfeuerungsleistung von 4,92 MWh verfügt und dank des Einsatzes modernster Leittechnik und hocheffizienter Pumpen einen Wirkungsgrad von mehr als 80 Prozent erreicht. "Am wirtschaftlichsten ist ein Blockheizkraftwerk dann, wenn es unter Volllast läuft," betonte Jörg Selig, technischer Leiter der Sanitärfabrik Mettlach . "Die Anlage ist deshalb darauf ausgerichtet, unsere Basis-Versorgung sicherzustellen," führte er weiter aus. In den kalten Wintermonaten wird das Blockheizkraftwerk bei der Wärmeversorgung der Sanitärfabrik dann außerdem von zwei Spitzenlastkesseln mit einer Leistung von jeweils 3,88 MWh unterstützt.

Das erdgasbefeuerte Blockheizkraftwerk erzeugt rund 90 Prozent des Gesamtstrombedarfs am Standort Mettlach . "Damit machen wir uns nahezu unabhängig von der Strompreisentwicklung, können unsere Energiekosten besser planen und reduzieren unsere Kosten für die Energie- und Wärmeversorgung insgesamt um einen hohen sechsstelligen Euro-Betrag pro Jahr," betonte Pfeiffer. Das neue Energiekonzept mit dem Blockheizkraftwerk als Kernelement trägt damit maßgeblich zur Erhaltung unserer mittel- und langfristigen Wettbewerbsfähigkeit am Produktionsstandort Mettlach bei", sagte er weiter.

Profiteur dieses Energiekonzepts ist aber auch die Umwelt, sinken die CO2-Emissionen doch um etwa 4000 Tonnen jährlich. Möglich macht dies ein höherer Wirkungsgrad der Anlage. Dazu kommt, dass unter Einsatz von Gas nun Wärme und Strom gleichzeitig erzeugt werden, während das bisher genutzte 35-Megawatt-Kesselhaus lediglich die Wärmeversorgung sicherstellte.

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