Von Leerstand und Stillstand

Selbst wenn der Sonderstatus gekippt wurde, ist Dudweiler weder in einen Dornröschenschlaf gefallen noch von der Welt abgeschnitten. Wie diese Woche bekannt wurde, soll rund um den zentralen Platz „Am Anger“ ein Kinder- und Elternbildungszentrum aufgebaut werden.

Und das noch in diesem Jahr. Auch hat im Saarbrücker Stadtteil der ZKE seit dieser Woche eine sogenannte Wertstoffinsel. Ein weiteres Zeichen, dass das Leben in Dudweiler weitergeht.

Genau wie in Friedrichsthal, das als pleite gilt. Das trifft aber nicht wirklich zu. Denn wer pleite ist, kann nichts kaufen - wie zum Beispiel ein neues Drehleiterfahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr. Die Stadt lebt - sie verfügt allerdings nicht mehr über Eigenkapital. Ob sie das eines fernen Tages vielleicht wieder "auf der hohen Kante" haben wird, steht in den Sternen. Real ist aber, dass es in einem Kraftakt von Verwaltung und des sie kontrollierenden Stadtrates gelungen ist, sinnvoll zu sparen und sogar teilweise Kassenkredite zurückzuzahlen. Auch ist das öffentliche Leben nicht zum Stillstand gekommen, in der Stadt werden im Gegenteil neue Projekte in Gang gebracht. Als Beispiel gelten die Gründung einer Kinderfeuerwehr, die für diesen Samstag geplant ist, und der Generationenbeirat, der sich gefunden hat, um den demografischen Wandel zu gestalten. Eine Langfrist-Aufgabe, der sich auch die Verantwortungsträger im Rathaus - also auch die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker - angenommen haben.

Mehrerer dieser Aufgaben hat auch die Stadt Sulzbach vor sich. Aber es hat den Anschein, als würden viele wichtige Projekte auf die lange Bank geschoben oder zumindest nicht sehr ernst genommen. Erinnert sei nur wieder an das ehemalige City-Center oder andere Leerstände in der Innenstadt. Für die Brefelder besonders ärgerlich ist das Loch, das sich am Eingang zu ihrem Stadtteil auftut. Das kann schnell zur Gefahr für Mensch und Umwelt werden. Das muss verhindert werden. Und da können die Brefelder von ihrem Bürgermeister und von ihrem Stadtrat erwarten, dass sie mehr tun, als auf die unklaren Zuständigkeiten zu verweisen. Muss erst das erste Haus im Schlamm versinken, bevor gehandelt wird? Jetzt ist die Zeit für Taten.

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