Von der Politik tief enttäuscht

Von der Politik tief enttäuscht Zur Berichterstattung über Oberbürgermeister-Wahl in Homburg: Obwohl ich Wahlen grundsätzlich für wichtig halte, bin ich mit meiner zunehmenden Skepsis ganz offensichtlich nicht allein. Speziell hier in Homburg mögen die Unterschiede zwischen den beiden größeren Parteien für den wirklich interessierten Bürger vielleicht bedeutend sein, für jemand, der sich nicht ständig damit beschäftigt, ist das keineswegs so.

Weder für mich als Umwelt- und Naturschützer, noch in meiner Funktion als Radfahrer oder ÖPNV-Nutzer erwarte ich wesentliche Änderungen. Speziell die Radwege sind teilweise in einem katastrophalen Zustand. Wer sich dem entziehen will, muss auf der Straße fahren und riskiert dadurch seinen Versicherungsschutz. Es ist eine Binsenweisheit, dass nach der Wahl die Dinge ganz anders entschieden werden, als vorher angekündigt wurde. Zumindest, was die seither hier regierenden Parteien betrifft.

OB-Wahl hin oder her - wenn jemand von der Bundespolitik tief enttäuscht ist, ist ihm die Bürgermeisterwahl auch schnurzpiepegal. Brisant und beispielhaft ist die schon lange hochkochende TTIP-Komödie. Transparenz ist von Demokratie nicht zu trennen. Aber wen kümmert's? Seit Jahren sollen Gentechnik und Umweltstandards entgegen dem erklärten Willen der Bürger massiv industriefreundlich gestaltet werden. Völlig undemokratisch werden auf Jahrzehnte Weichen gestellt. Eine Partei, die sich als werterhaltend, nämlich konservativ gibt, demonstriert seit Jahren, dass sie ihre Bürgernähe auf ihre ganz eigene Weise versteht: Wer besonders nahe am Bürger steht, kann ihm besonders tief in die Tasche greifen.

Jürgen Pons, Beeden

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