Schauspiel der Schüler in Walhausen Die Revolution an der Waldorfschule

Walhausen · Schüler führten in Walhausen ein von einer Lehrerin geschriebenes Theaterstück auf. Dessen Stoff war Gegenstand im Deutschunterricht.

 Für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit und für die Gleichberechtigung der Frauen folgten die Kämpferinnen der Trikolore nach Versailles.

Für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit und für die Gleichberechtigung der Frauen folgten die Kämpferinnen der Trikolore nach Versailles.

Foto: Ralf Mohr

Nichts Geringeres als die Französische Revolution (1789 – 1799) haben sich die achten Klassen der Freien Waldorfschule in Walhausen für ihr Schauspiel als Thema vorgenommen. Das Stück hat Klassenlehrerin Petra Kluth-Witthaus geschrieben. Dabei hat sie geschichtliche Recherchen sowie Idee der Schüler und die Bearbeitung des Jugendromans „Freiheit“ von Ingo Ott eingebaut. Der Stoff war Gegenstand im Geschichts- und Deutschunterricht. Die Rollen hat Petra Kluth-Witthaus auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten. Jeder konnte Wünsche äußern, wieviel Text er sprechen wolle, oder wie umfangreich die Rolle angelegt sein soll. Professionell inszeniert wurde das Stück von der Schweizer Regisseurin und Schauspielerin Loraine Iff.

Kurz zur Handlung: Sechs von der Französischen Revolution begeisterte Freunde machen sich auf nach Paris, um sich dem Zug der Frauen auf Versailles anzuschließen. Diese wollen den absolutistischen König Ludwig XVI. und seine verschwenderische Gemahlin Marie Antoinette nach Paris bringen, wo sie ihnen die Not des Volkes vor Augen führen möchten. Im Chaos und Tumult in Versailles verlieren sich die Freunde aus den Augen und kommen auf unterschiedlichen Wegen wieder in Paris zusammen, um ihr gemeinsames Ziel zu verwirklichen: Kämpfen für die Revolution.

Eine Woche vor den Osterferien haben die Schüler mit Vorübungen in Sachen Bühnen-Präsenz begonnen. „Warm up“ nennt man das unter Schauspielern. Zwischen Ostern und der Aufführung wurde das Stück intensiv geprobt. Vier Wochen habet das insgesamt gedauert, und was die Schüler auf der Hauptbühne und auf zwei kleinen Nebenbühnen, sowie teilweise sogar im Zuschauerraum präsentierten, versetzte das Publikum wahrhaftig in die Zeit der Revolution.

Einer der Höhepunkte war nach der Pause gesetzt: die Hinrichtung des Königs und seiner Gemahlin unter der Guillotine. Diese grausigen Szenen wurden im Übrigen sehr dezent gruselig – aber nicht minder eindringlich – inszeniert. Es gab eine miniaturisierte Guillotine, und die Delinquenten wurden hinter die Bühne geführt, während unter blutroten Lichteffekten das Mini-Fallbeil ausgelöst wurde. Der Scharfrichter stellte dann die Perücken der Opfer plakativ zur Schau. Schaurig schön und kreativ.

„Ich bin total stolz auf die Kinder, die machen ihre Sache wirklich sehr gut“, freute sich die Klassenlehrerin Petra Kluth-Witthaus über das Engagement ihrer Schüler. Es sind ja nicht nur die Akteure auf der Bühne, die ihre Talente in die Aufführung eingebracht haben. Vielmehr lebt das Spiel auch von unzähligen Nebenarbeiten wie Kostüme, Technik, Bühnenbild, Plakate und vieles mehr. Das Stück wurde an zwei Abenden in teilweise unterschiedlichen Besetzungen aufgeführt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort