Freudentänze auf dem Marktplatz

Homburg · Die Public Viewings auf dem historischen Marktplatz in Homburg waren bei den deutschen Spielen wieder ein voller Erfolg. Die Stadt möchte sie in zwei Jahren bei der Europameisterschaft fortsetzen.

 Rund 3000 Fans erlebten am vergangenen Sonntagabend auf dem historischen Homburger Marktplatz den Sieg der Deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien, Gewinner war über das Turnier hinweg auch das Public Viewing. Foto: Christian Schäfer

Rund 3000 Fans erlebten am vergangenen Sonntagabend auf dem historischen Homburger Marktplatz den Sieg der Deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien, Gewinner war über das Turnier hinweg auch das Public Viewing. Foto: Christian Schäfer

Foto: Christian Schäfer
 Homburg ist auch Weltmeister. Miroslav Klose, hier bei einem Einsatz im Trikot des FCH, steigt zu einem seiner berüchtigten Kopfbälle hoch. Das Foto stammt aus dem Jahr 1999. Foto: Hartung/SZ

Homburg ist auch Weltmeister. Miroslav Klose, hier bei einem Einsatz im Trikot des FCH, steigt zu einem seiner berüchtigten Kopfbälle hoch. Das Foto stammt aus dem Jahr 1999. Foto: Hartung/SZ

Foto: Hartung/SZ

Als der ehemalige Homburger Stürmer Miroslav Klose am Sonntag vor Millionen Fußballfans in aller Welt und vor rund 3000 Zuschauern beim Public Viewing auf dem historischen Homburger Marktplatz in der 88. Minute für Mario Götze vom Platz ging, da ahnte noch keiner, dass das eine spielentscheidende Szene sei sollte. Klose, der in der Saison 1998/1999 für den FCH stürmte, hatte geackert und gerackert - Götze sollte es dann in der Verlängerung sein, der das entscheidende Tor schoss. So schloss sich am Sonntagabend der Kreis. Und mit dem neuen Weltmeister Miro Klose kam der Weltmeistertitel vielleicht auch ein bisschen nach Homburg.

Dort war die Stimmung nach dem Abpfiff am Sonntag gigantisch. Doch die Erfolgsgeschichte des Homburger Public Viewings nur auf den letzten Finalabend zu reduzieren, wäre ein Vorrunden-Aus. Dieser Meinung ist zumindest unser SOL-Reporter Christian Schäfer, der für uns immer wieder in Homburg vor Ort war. Sein Fazit: "Vom ersten bis zum letzten Spiel der deutschen Mannschaft war auf dem Homburger Marktplatz super Stimmung, mit allen Höhen und Tiefen." Gerade aber das packende Finale gegen Argentinien hätte alle erdenklichen Emotionen mit sich gebracht. "Die Stimmung schwankte zwischen Verzweiflung, Hoffnung, Wut und dem Glauben an den Titel. Als Mario Götze die Zuschauer mit seinem furiosen Treffer endlich erlöste, da gab es kein Halten mehr. Die 3000 Fußballfans lagen sich nach dem Schlusspfiff in den Armen."

Auch die Stadtverwaltung selbst zog nach dem letzten Abpfiff ein positives Fazit der Live-Übertragungen auf dem Marktplatz, seit der Heim-WM im Jahr 2006 eine im guten Sinne für die Verantwortlichen routinierte Veranstaltung. Homburgs designierter Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind gestern gegenüber unserer Zeitung: "Ich bin sehr zufrieden. Aber wir mussten beim Spiel um Platz drei feststellen, dass es sich nicht lohnt, Spiele ohne eine Beteiligung der deutschen Mannschaft zu übertragen."

In zwei Jahren, bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 im Nachbarland Frankreich, soll es dann wieder vor einer großen LED-Leinwand groß hergehen. Nachdem allerdings schon während der zurückliegenden WM immer wieder mal das Gerücht aufkam, der Schauplatz des Public Viewings könnte aufgrund des teilweise Platz sprengenden Zuspruchs auf den Christian-Weber-Platz wechseln, stellt sich hier durchaus die Frage: "Wo?". Rüdiger Schneidewind machte gestern klar, dass viel für den historischen Marktplatz spreche. "Er ist leicht abzusperren, wie haben dort die entsprechende Vorrichtung für die LED-Tafel und es ist ausreichend Gastronomie vor Ort." Verbunden damit sei in der Tat eine Kapazitätsbegrenzung, "aber auf dem Christian-Weber-Platz hätten wir nur dann mehr Platz, wenn wir die Talstraße sperren". Gegen das alte Freibad-Gelände spreche, dass die vorhandene LED-Wand, "so zumindest meine persönliche Einschätzung", für dort möglich 5000 bis 6000 Besucher zu klein sei.

Doch nicht nur die Frage nach dem "Wo?" wird sich im Jahr 2016 stellen. Denn: Ein Public Viewing kostet Geld. Und Geld ist genau das, was Homburg aktuell und wohl auch auf Sicht eher zu wenig denn zu viel hat, Stichwort: möglicher Sanierungshaushalt. Doch Schneidewind machte sich gestern für eine erneutes Public Viewing im Jahr 2016 stark. "Nach dem großen Erfolg der zurückliegenden Jahre will ich diese Veranstaltung nicht streichen."

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