Seit Mitte Januar sind der Polizeistelle im Oberthaler Rathaus zwei neue Beamte zugewiesen: Jürgen Hartmann und Hans-Peter Wack. In der Gemeinde Oberthal sind die beiden Polizisten keine Unbekannten, denn beide haben hier ihren Wohnsitz. Und damit nicht genug, Hans-Peter Wack ist Ortsvorsteher von Steinberg-Deckenhardt und Jürgen Hartmann stellvertretender Ortrsvorsteher in Gronig. Das heißt: Die beiden Beamten kennen die Bürger, und die Bürger wiederum kennen die Polizisten. Das schafft Vertrauen. "Die beiden sind die Idealbesetzung für Oberthal", sagt deshalb Gernot Müller, Chef der Polizeiinspektion Nohfelden-Türkismühle. Zu dieser gehören die Polizeiposten in Freisen, Nonnweiler, Namborn und Oberthal.

Von halb acht bis 16 Uhr ist der Posten im Oberthaler Rathaus besetzt. "Aber wir wollen die Zeiten flexibel handhaben", sagt Wack. Der Job der beiden Beamten ist aber bei weitem kein reiner Bürojob. Ganz im Gegenteil sind die beiden viel zu Fuß und im Streifenwagen unterwegs. Ein Weg führt sie täglich kurz vor acht Uhr an die Schulen in Oberthal. "Der Begriff ,Freund und Helfer' ist hier leichter zu praktizieren als auf einer großen Polizeistelle", sagt Hartmann. Dem Beamten aus Gronig, der im Februar 39 Jahre im Dienst ist, gefällt in Oberthal neben der Nähe zum Bürger auch die Zusammenarbeit mit seinem Kollege. Man versteht sich und ist ein gutes Team. Der Arbeitsalltag der beiden Polizisten wird weitestgehend von der Hauptstelle in Türkismühle bestimmt. Gernot Müller nennt ein Beispiel: Wenn ein Unfall passiert ist und der Geschädigte in Oberthal wohnt, dann übernehmen die Kollegen Hartmann und Wack den Fall. Außerdem, so Wack, ginge es darum, das Ohr nah am Bürger zu haben. Meistens kämen die Menschen mit Rechtsfragen zu ihnen.

Hans-Peter Wack kommt neben seinem Dienst in Oberthal noch eine Sonderaufgabe zu. Er wird Kontaktpolizist der Polizeidienststelle Nohfelden-Türkismühle. Wenn der Posten in Oberthal besetzt ist, wird Wack künftig im gesamten Dienstgebiet unterwegs sein. "An angekündigten Terminen wird er in verschiedenen Orten zur Sprechstunde zur Verfügung stehen", erklärt Müller. Als der Polizeichef in den 1970er-Jahren seine Karriere als Polizist begann, habe es noch in fast jedem Ort einen Gendarm gegeben, den jeder kannte. An diesen Zustand will man sich durch den Kontakpolizisten wieder annähern.