Gastschüler in Pinsweiler Schüler sammeln Erfahrungen für ihr Leben

Pinsweiler · Gastschülerin Elsa Fèvre bei der Familie Lüder in Pinsweiler: Elsa kehrt nach Hause zurück und ihr Bruder Alban kommt nach Pinsweiler.

 Elsa Fèvre mit ihrer Gastfamilie Lüder bei der Abifeier des Sohnes Maximilian am Wendalinum.

Elsa Fèvre mit ihrer Gastfamilie Lüder bei der Abifeier des Sohnes Maximilian am Wendalinum.

Foto: Wolfgang Lüder/Wolfgang Lüder

Seit mehreren Jahren nimmt die Familie Lüder aus Pinsweiler immer wieder Gastschüler auf. Wolfgang Lüder, 51, seine Frau Gabi Schneider-Lüder, 53, sowie ihr 18-jähriger Sohn Maximilian lassen sich die Gäste jeweils von der Organisation ASF zur interkulturellen Begegnung vermitteln. „Wir hatten schon zweimal die USA, einmal Honduras und Thailand zu Gast. Jetzt war es mit der 18-jährigen Elsa Fèvre aus Brazey-en-Plain bei Dijon Frankreich. Anfang September kommt der 15-jährige Alban Févre zu uns. Es ist der Bruder von Elsa und er wird ebenfalls, wie seine Schwester, das Wendalinumgymnasium in St. Wendel besuchen“, berichtet Wolfgang Lüder. „Gastschüler sind immer wieder spannend und bereichernd für das Familienleben. Zu einem erhält man einen Einblick in das Leben des Gastschülers und dessen Heimatland und zum anderen einen Spiegel vorgehalten. Man sieht das eigene Familienleben aus einer anderen Perspektive. Es gibt viele lustige und bereichernde Erlebnisse, ja es ist schon toll, wenn aus fast Erwachsenen beim Anblick des ersten Schnees in ihrem Leben wieder kleine Kinder werden“, erzählt Lüder.

Die ASF unterstützt den Aufenthalt der Schüler. Für Gasteltern gäbe es vor dem Austausch eine Schulung und während der Zeit regelmäßige Treffen mit anderen Eltern. „Jede Familie bekommt einen eigenen Familienbetreuer an die Seite gestellt, den man immer um Hilfe bitten kann und sollte es ganz dringend sein, so hat ASF auch ein Notfalltelefon, das rund um die Uhr besetzt ist“, betont Lüder. Auch die Gastschüler werden von der Organisation unterstützt. Schon vor der Anreise gibt es im Heimatland Schulungen, um auf den Auslandsaufenthalt vorzubereiten. Jeder Gastschüler erhält einen eigenen Betreuer. Elsa schildert ihren Aufenthalt in Pinsweiler so: „Vor meiner Ankunft in Deutschland konnte ich mir nicht vorstellen in einem anderen Land, in einer fremden Familie zu leben. Ich hatte schon ein bisschen Angst allein in der Schule zu sein, keine Freundin zu haben, oder in einer Familie zu leben, die mir nicht gefällt. Allerdings bereue ich heute auf keinen Fall meine Entscheidung. Ich habe viel Glück gehabt, dass meine Gastfamilie mich gewählt hat“. Und weiter: „Ich habe außerdem Freundinnen gefunden, die mir heute sehr wichtig sind. Ich bin auch nicht mehr so schüchtern wie früher, ich bin selbstbewusster geworden. Außerdem habe ich in diesem Jahr viele Fortschritte in der deutschen Sprache gemacht, die ich gerne spreche. Ich kann einfach nur sagen, wenn man die Chance hat in ein anderes Land zu fahren, dann soll man das machen. Man kommt nie so zurück, wie man losgefahren ist“, fasst Elsa Fèvre zusammen. „Es ist toll, am Ende hat man ein weiteres Familienmitglied bekommen“, ergänzt Familie Lüder.

Infos: saarländisches ASF-Komitee, E-Mail jana.knoll@gmail.com.

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