Nach Lasterbrand gilt Tempo 60

Freisen · In nächster Zeit müssen sich Autofahrer auf eine gedrosselte Fahrt über die Autobahn 62 im nördlichen Landkreis St. Wendel einstellen. Nach einem Unfall am frühen Dienstag gilt in einem Abschnitt: Gang runter.

 Völlig ausgebrannt: Feuerwehrleute haben unter anderem mit Löschschaum die Flammen erstickt, die einen Sattelschlepper auf der A 62 bei Freisen zerstört hatten.

Völlig ausgebrannt: Feuerwehrleute haben unter anderem mit Löschschaum die Flammen erstickt, die einen Sattelschlepper auf der A 62 bei Freisen zerstört hatten.

Foto: Dirk Schäfer/Feuerwehr


Ein schwer beladener Lastwagen ist am frühen Dienstagmorgen auf der A62 bei Freisen in Flammen aufgegangen. Nach Angaben des Freisener Feuerwehrsprechers Dirk Schäfer brannte das Lastwagen völlig aus. Der Fahrer hatte sich unverletzt retten können, kam dennoch zur Untersuchung nach Birkenfeld in die Klinik.
Nach übereinstimmenden Informationen der Feuerwehr und Polizei war das Feuer gegen 3.45 Uhr ausgebrochen. Kurz zuvor will der Mann am Steuer einen lauten Knall im Motor gehört haben. Danach nahm die Leistung schlagartig ab. Dem Fernfahrer, der für eine ungarische Spedition unterwegs war, gelang es aber, sein Gefährt auf den Standstreifen rollen zu lassen. Etwa 500 Meter nach der Auffahrt bei Reichweiler blieb dann der Sattelschlepper mit Auflieger liegen.

Wegen des immensen Feuers war den Helfern rasch klar, dass viel Löschwasser vonnöten war. Allerdings reichten die Schläuche nicht bis zu Hydranten. Deshalb musste zusätzlich ein spezielles Fahrzeug mit einem Speicher für 8000 Liter Wasser und 500 Liter Schaum geordert, der zwischen den Löschfahrzeugen pendelte, berichtet Schäfer. Bis 6.30 Uhr waren die Wehrleute im Dienst.

Feuerwehren aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland waren alarmiert worden, um den Lastwagen zu löschen, der in Richtung Trier unterwegs war. Dieser hatte Autoteile geladen. Alles wurde zerstört. Schätzungen der Polizei gehen zurzeit von 150.000 Euro Schaden aus, sagt Christiane Lautenschläger. Wie die Sprecherin des Polizeipräsidiums Westpfalz in Kaiserslautern ergänzt, sei dies aber nur vorläufige Angaben. Denn noch sei nicht bekannt, was die Ladung wert war.

Lautenschläger berichtet davon, dass sich die Abschlepparbeiten "schwierig gestaltet" hätten. Ein Spezialunternehmen musste sich darum kümmern, das ausgebrannte Wrack zu bergen. Bis Mittag dauerten die Arbeiten. Bis dahin blieb die Autobahn in Richtung Trier zwischen Reichweiler und Freisen gesperrt. Bereits im frühmorgendlichen Berufsverkehr war es wegen des Unglücks zu erheblichen Behinderungen gekommen. Die Brandursache wird zurzeit erforscht.

Durch die Hitze wurde auch die Fahrbahn in Mitleidenschaft gezogen. Das ergaben Untersuchungen. Dazu waren Fachleute der Autobahnmeisterei aus Landstuhl vor Ort. Darum müssen sich Autofahrer während der kommenden Zeit auf längere Fahrtzeiten einstellen. Denn die Polizei begrenzte das Tempo für die betroffene Passage auf 60 Stundenkilometer. Ein Zeitplan für die Reparatur steht aus, heißt es seitens der Polizei.

Auf einen Blick
Am Einsatz beteiligt waren von saarländischer Seite: Feuerwehren aus Freisen, Haupersweiler, Oberkirchen. Ebenfalls alarmiert in Rheinland-Pfalz: Kusel, Konken, Herchweiler, Baumholder (Quelle: Freisens Feuerwehrsprecher Dirk Schäfer).
Grund dafür, dass Alarm sowohl bei der fürs gesamte Saarland zuständigen Leitzentrale auf dem Saarbrücker Winterberg als auch beim Kaiserslauterer Pendant für die Pfalz eingingen: Die A62 wechselt in ihrem betreffenden Verlauf auf kürzester Distanz gleich mehrmals die Bundesländer. hgn

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