Sprache baut Brücken

Schwalbach. Die Gemeinde Schwalbach plant in Kooperation mit dem DRK-Ortsverein Schwalbach-Bous und dem Frauenrat sogenannte Sprachpatenschaften. Unter dem Motto "Von Mensch zu Mensch" hat sich ein Arbeitskreis zusammengefunden, der dieses neue Projekt anschieben möchte."Wir wollen das bürgerschaftliche Engagement stärken

Schwalbach. Die Gemeinde Schwalbach plant in Kooperation mit dem DRK-Ortsverein Schwalbach-Bous und dem Frauenrat sogenannte Sprachpatenschaften. Unter dem Motto "Von Mensch zu Mensch" hat sich ein Arbeitskreis zusammengefunden, der dieses neue Projekt anschieben möchte."Wir wollen das bürgerschaftliche Engagement stärken. Es ist sei eine Möglichkeit, sich außerhalb des klassischen Ehrenamtes einzubringen", erklärt Anja Wrona, Seniorenmoderatorin und Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Schwalbach, den Ansatz. Menschen, die Ideen, Hilfe oder Unterstützung brauchen, sollen mit Menschen zusammengebracht werden, die ihre Erfahrungen oder Kompetenzen sowie ihre Zeit zur Verfügung stellen möchten.

Schon im März stellten die Projektpartner ihre Idee in den Kindertagesstätten und Grundschulen in Schwalbach vor. "Die Rückmeldung war sehr positiv", erinnert sich Wrona. In jeder der Einrichtungen gebe es schon Kinder, die für eine solche Sprachpatenschaft infrage kämen. Denn, man glaubt es kaum, allein in der Gemeinde Schwalbach leben über 700 Menschen aus insgesamt 52 Nationen.

Gedacht sind die Patenschaften für Kinder und Jugendliche, die selbst oder deren Eltern aus einem anderen Land kommen, und die Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache brauchen. Diese Unterstützung soll idealerweise generationenübergreifend erfolgen, sprich: Gerade Ältere aus der Gemeinde eignen sich nach Ansicht der Projektpartner als Paten. Auch Menschen, die Deutsch selbst als Zweitsprache erworben haben, sind willkommen. Das Projekt steht ausdrücklich auch Bürgern aus anderen Gemeinden offen.

Anlaufstelle und Treffpunkt ist zunächst das Mehrgenerationenhaus in Schwalbach. Auf Dauer soll es aber nicht so aussehen, dass Paten und Kinder am Tisch sitzen und büffeln. Sprache lässt sich im Kontext viel leichter erlernen: So kann zum Beispiel die Sprach-Nachhilfe spielerisch mit gemeinsamen Unternehmungen, mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt oder im Museum, verknüpft werden. Die Sprachpaten können dabei auch die hiesige Kultur vermitteln; wenn es gut läuft, ergeben sich aus den Patenschaften auch persönliche Kontakte, die es ermöglichen, auch die Familien der Kinder miteinzubeziehen.

Die Patenschaft soll jeweils für ein Schuljahr festgelegt werden und bei Bedarf auch verlängert werden. Das erste Treffen für mögliche Paten ist am Montag, 25. Juni, 19 Uhr im Mehrgenerationenhaus Schwalbach. Zunächst stehen dann Fortbildungen an vom DRK-Landesverband, der schon länger Sprachpatenschaften initiiert. Im September soll das Projekt dann richtig loslegen.

Ansprechpartner:

Hans-Hermann Kreth, Mehrgenerationenhaus Schwalbach, Hauptstraße 97, Telefonnummer (0 68 34) 5 60 08 35, E-Mail: krethh@drk-schwalbach-bous.de

Anja Wrona, Seniorenmoderatorin der Gemeinde Schwalbach, Telefonnummer (0 68 34) 57 11 60

Heidrun Woll, Frauenrat Schwalbach, Telefonnummer (0 68 34) 50 65 18.

"Die Rück-

meldung war sehr positiv."

Anja Wrona

Meinung

Besser ins Gespräch kommen

Von SZ-RedakteurinNicole Bastong

Deutsche und Kinder aus Einwandererfamilien sollen sprichwörtlich ins Gespräch kommen. Die Idee der Sprachpaten ist nicht neu, das DRK hat saarlandweit schon gute Erfahrungen damit gemacht. Umso besser, dass die Gemeinde Schwalbach mit Projektpartnern nun auch solche Patenschaften anstrebt. 52 Nationen leben in Schwalbach - Wer hätte das gedacht?

Von den Patenschaften profitieren beide Seiten: Pate und Kind erweitern ihren Horizont und lernen die Kultur ihres Nachbarn besser kennen. Das hilft Vorurteile abzubauen und sich auch menschlich näher zu kommen.

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