Sommergenuss auf dem Leinblütenfest

Fürth · Hohe Temperaturen, ein vielfältiges Angebot an regionalen Produkten und Kinderanimationen lockten am vergangenen Sonntag viele Besucher zur neunten Auflage des Leinblütenfestes nach Fürth.

. Bei Kaiserwetter fand am Sonntag in Fürth an der historischen Ölmühle Wern das neunte Leinblütenfest statt. Im Schatten des riesigen Kastanienbaumes vor dem Gasthaus Werns Mühle und im kühlen Gebäude selbst ließen sich die Besucher Gaumenfreuden wie Ochsenbrust und Gulasch schmecken. Spitzenreiter war aber der Schweinespießbraten, wie Theresia Keller berichtete. Zusammen mit Ehemann Markus Keller betreibt sie die beiden Gasthäuser Werns Mühle/Landhaus im Ostertal und Zur Linde. Bereits zwei Tage vor dem eigentlichen Leinblütenfest rückte Werns Mühle regionale Öle wie das Leinöl in den Mittelpunkt: Am Freitagabend lud Familie Keller zu einem "Öl-Genuss-Menu". Am Tag darauf stand eine Gourmet-Zeitreise auf dem Programm, bei der die Speise-Highlights aus 50 Jahren aufgetischt wurden. "An den beiden Tagen sind insgesamt 220 Menschen gekommen", sagte Theresia Keller zufrieden. Wenn sich Willi Wern von der historischen Ölmühle Wern im restaurierten Gasthaus umblickt, ist er sichtlich stolz auf die "unheimlich fleißige" Familie Keller: "Mit Familie Keller ist unser alter Geist wieder hier eingezogen." Seit der Wiedereröffnung im vergangenen Dezember ruht das Ehepaar Keller keineswegs, sondern setzt immer wieder neue Ideen um. Ein Beispiel hierfür ist das Mühlenlädchen, das am Leinblütenfest Eröffnung feierte. "Immer wieder wollten unsere Gäste Leinöl kaufen", erklärte Theresia Keller. Deswegen machte Markus Keller in einer Nacht- und Nebelaktion aus einem "toten Raum" das gemütliche Mühlenlädchen. Dort können zu den Gastronomie-Zeiten diverse regionale Produkte erstanden werden - darunter Leinöl und Weine. Egal ob Viehwirte, Blumen- oder Gemüsehändler: Alle regionalen Partnerbetriebe von Familie Keller waren am Sonntag auf dem Bauernmarkt vertreten. "Wir wollen die Höfe und ihre Hofläden bekannt machen", sagte Willi Wern, der das Leinblütenfest erneut zusammen mit Patric Bies von der Bliesgau Ölmühle geplant hat. Im Gegensatz zu 2012 war der Markt direkt um das Gasthaus herum aufgebaut; die Besucher mussten nicht die Straßenseite wechseln, um das vielfältige Angebot zu bestaunen. Diese Umstrukturierung kam bei treuen Besuchern wie Eva und Heinz Greber aus Spiesen-Elversberg gut an. "Wir kommen jedes Jahr auf das Leinblütenfest und decken uns mit Leinöl ein", sagte Eva Greber. Besonders toll fand sie die fünf Hühner, die der Faulenberger Hof mit auf den Markt gebracht hatte. Die fünf rötlichen Damen fläzten sich in ihrem Gehege genüsslich in der Sonne und im Schatten, pickten Körner und wurden ganz nebenbei zum Publikumsliebling. Da wollte das eine oder andere Kind anstatt frischer Eier lieber gleich das Huhn mit nach Hause nehmen. Großer Beliebtheit erfreuten sich auch die beiden - wenn auch ausgestopften - Biber von Norbert Fritsch, Direktor des Neunkircher Zoos. "Sie sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen und wurden danach präpariert", sagte Fritsch. Der Zoodirektor sah nach eigenen Angaben zunächst nicht sonderlich viel vom Markt, weil er immer wieder Vorträge über die zweitgrößten lebenden Nagetiere der Erde hielt. "Die Leute hier interessieren sich dafür, weil auch in der Oster Biber leben." Während die kleinen Besucher am Nachmittag hinter Werns Mühle auf einer Heu-Hüpfburg herumsprangen, schallten beschwingte Kontrabass- und Akkordeon-Klänge über den Vorhof des Gasthauses.

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