Sie haben den Bogen raus

Saarbrücken. Wenn ein Instrument ein Imageproblem hat, dann ist es das Akkordeon. Vorschnell in die volkstümlich-dümmliche Ecke geschoben, wird es meist als Quetschkommode wahrgenommen. "Wenn es grob gespielt wird, ist es das auch", sagt Hertha Bausch

 "Bausch und Bogen": Hertha Bausch (links) und Stefanie Schupp bei einer Probe. Foto: Iris Maurer

"Bausch und Bogen": Hertha Bausch (links) und Stefanie Schupp bei einer Probe. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Wenn ein Instrument ein Imageproblem hat, dann ist es das Akkordeon. Vorschnell in die volkstümlich-dümmliche Ecke geschoben, wird es meist als Quetschkommode wahrgenommen. "Wenn es grob gespielt wird, ist es das auch", sagt Hertha Bausch. Aber, betont sie, mit der richtigen Technik am Luftbalg können die Seele des Instrumentes geweckt und geradezu zauberhafte Klänge gewoben werden.

Die Freude am Spiel über technische Perfektion zu stellen, ist auch das, was sie ihren Schülern im Privatunterricht und an der Volkshochschule vermitteln möchte. Hertha Bauschs Geschichte macht Mut, die eigenen Träume zu leben. Denn ursprünglich kommt sie aus dem kaufmännischen Bereich, hat vor zehn Jahren jedoch beschlossen, ihr Leben ausschließlich der Musik zu widmen. Studiert hat sie nicht, sich jedoch intensiv in Seminaren und Workshops ausgebildet.

"Das vielseitige Akkordeonrepertoire fasziniert auch erwachsene Schüler, die keinerlei musikalische Grundkenntnisse haben, und lässt sie dabei bleiben", hat Bausch beobachtet.

Um die Motivation am Laufen zu halten, hat sie die Veranstaltung "Ak'coeur" ins Leben gerufen. "Es handelt sich um ein geselliges Beisammensein von Spielern jeden Alters und Niveaus, Freunden und Familie, zusammen mit einer Caféhaus-Band, bestehend aus Kontrabass, Geige, Querflöte, Gesang und Percussion", erklärt Hertha Bausch.

Stefanie Schupp war auch eine, die vor zwei Jahren ins Akkordeonspiel hineinschnuppern wollte. Gelernt hatte Schupp, die mit Eurhythmie die spezielle Bewegungslehre der Waldorfschulen unterrichtet, Geige. Bausch ließ sie das Instrument mitbringen, vorsichtig probierten die beiden aus, wie man im Duo klingt. Der musikalische Funke sprang über, dieses Jahr absolvierten die beiden als "Bausch & Bogen" ihre erste Feuertaufe vor Publikum bei der Fête de la musique in der Bahnhofstraße.

"Das gab uns Mut, dran zu bleiben", sagt Schupp. Der wurde auch belohnt, denn im Sommer erspielten sich die beiden den ersten Preis beim Ottweiler Straßenmusikfestival. Gerechnet hatten sie damit nicht, eigentlich ging es nur darum, Erfahrungen mit Auftritten und Repertoire zu sammeln.

Jetzt wollen die beiden jedoch richtig durchstarten, sichten aktuell neue Stücke. Ihre Mischung aus Kaffeehausmusik, feurigem Tango, französischer Musik und Klängen vom Balkan sowie Klezmer ist überall da angebracht, wo gepflegte Unterhaltungsmusik gewünscht ist. "Ob im Seniorenheim, auf der Firmenfeier, der Weinprobe oder bei der gepflegten Kaffeetafel im Hotel, wir sind flexibel wie unsere Musik", lacht Bausch. Wer herausfinden will, ob "Bausch&Bogen" vielleicht als musikalische Zierde die nächste Familienfeier schmücken könnten , ist jederzeit herzlich eingeladen, den beiden engagierten Damen bei einer Probe zu lauschen. sad

Kontakt: Tel.: (06 81) 5891507. Email: herthabausch@web.de

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