Schwelgen im Schauspiel des Nachthimmels

Teleskope, viele Menschen und immer wieder staunende Ausrufe. "Das war wieder eine", rufen Kinder, die Sternschnuppen im Sternbild Perseus zählten. "Ist ja Wahnsinn", sagen Erwachsene, die durch Teleskope schauen. Das Plateau der Siersburg bot in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein nicht ganz alltägliches Schauspiel. Weder auf der Erde noch am Himmel

Teleskope, viele Menschen und immer wieder staunende Ausrufe. "Das war wieder eine", rufen Kinder, die Sternschnuppen im Sternbild Perseus zählten. "Ist ja Wahnsinn", sagen Erwachsene, die durch Teleskope schauen. Das Plateau der Siersburg bot in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein nicht ganz alltägliches Schauspiel. Weder auf der Erde noch am Himmel. Sieben Mitglieder des Vereins der Astronomiefreunde Cassiopeia aus Saarlouis hatten ihre bis zu 50 Kilogramm schweren Teleskope auf dem Plateau aufgestellt. Sie ließen Besucher das Himmelszelt erforschen und erklärten ihnen, was sie da sahen. Kein Wölkchen am Himmel, ideale Sichtbedingungen für Sternschnuppen, Nebel, Galaxien und Planeten. Um ein Uhr nachts gab es noch eine Führung durch die Milchstraße. Die letzten Sternenschauer harrten bis drei Uhr aus.Der Lebacher Andreas Weismüller hat ein eigenes Teleskop daheim, schaute aber trotzdem vorbei: "Ich komme wegen der schönen Atmosphäre und der Leute." Dolores Beyer aus Felsberg hat es sich um ein Uhr nachts mit einer dicken Decke in einem Stuhl gemütlich gemacht. Vier Sternschnuppen hatte sie da schon gezählt und Blicke in andere Welten durch die Teleskope erhascht. "Es ist faszinierend, man wird sich auch einmal bewusst, dass sich die Erde die ganze Zeit dreht." Denn kaum haben die Hobbyastronomen die Teleskope für die Neugierigen eingestellt, ist der Nebel oder der Planet beim Nächsten schon wieder aus dem Ausschnitt gewandert.

Kaan Saglik hat mit seiner Familie nicht nur Nebel oder den Großen Wagen bewundert: "Wir haben uns bei Sternschnuppen auch etwas gewünscht, dass macht man in der Türkei auch."

Auch ohne Teleskop zu sehen, gab es die Internationale Raumstation ISS, die einmal um 22.07 Uhr von Westen, später noch einmal um 23.47 Uhr regelrecht vorüber raste. "Die ISS ist heller als jeder Stern", erklärte das angehende Vereinsmitglied Bernard Heck den um sein Teleskop versammelten Leuten.

"Wir freuen uns über die gute Resonanz, die Leute sind begeistert", sagte Vereinsvorsitzender Wolfgang Heidecke, der die Besucher gegen Mitternacht auf rund 150 geschätzt hatte.

Hintergrund

Den Verein der Astronomiefreunde Cassiopeia aus Saarlouis gibt es seit 2002. Zu besonderen Himmels- oder Naturereignissen organisiert er öffentliche Veranstaltungen, Vorträge oder Ausstellungen und betreut astronomische Ausflüge. sop

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