600 wollen Stammzellen spenden

Lebach. Es war der etwas andere Einsatz, den die Freiwillige Feuerwehr in Lebach im Dienst am Nächsten geleistet hatte. "Hilfe für Rainer", lautete ihr Aufruf gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung und knapp 600 Menschen kamen vorbei, um sich typisieren zu lassen. Eine Resonanz, die alle Erwartungen übertraf, wie Michael Hofstetter erklärte

 Gabi Reder entnimmt Blut von Christoph Ehring von der Feuerwehr Werbeln. Foto: Heike Theobald

Gabi Reder entnimmt Blut von Christoph Ehring von der Feuerwehr Werbeln. Foto: Heike Theobald

Lebach. Es war der etwas andere Einsatz, den die Freiwillige Feuerwehr in Lebach im Dienst am Nächsten geleistet hatte. "Hilfe für Rainer", lautete ihr Aufruf gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung und knapp 600 Menschen kamen vorbei, um sich typisieren zu lassen. Eine Resonanz, die alle Erwartungen übertraf, wie Michael Hofstetter erklärte. Er ist Rainers Schwager, bat vor einigen Wochen die Lebacher Wehr um Unterstützung. Und die sagte ohne zu zögern zu, schließlich war der an Leukämie erkrankte Rainer engagierter Feuerwehrmann. Nun braucht er selbst Hilfe, denn nur eine Stammzellenspende kann sein Leben noch retten. "Ich bin hier, um meinem Kameraden zu helfen", sagte Christoph Ehring. Er ist Löschbezirksführer der Freiwilligen Feuerwehr Werbeln und kam mit acht Leuten in die Feuerwache nach Lebach. Viele Feuerwehrmänner aus dem Saarland machten mit, aber auch viele Menschen aus der Zivilbevölkerung. "Es ist enorm, was hier los ist, einfach unbeschreiblich", sagte Hofstetter. Ob nun potenzielle Lebensretter im Alter zwischen 18 und 50 Jahren, oder Bürger aus der Region, Bekannte, Freunde, Familienangehörige, alle kamen sie vorbei, um ihre Solidarität zu zeigen. "Jeder will helfen, ob durch eine Typisierung oder durch eine Geldspende, wir sind hier alle überwältigt", meinte Rainers Schwager. Eine Lebacher Künstlerin stellte einige ihrer Arbeiten für eine Versteigerung zu Verfügung, zwei Handwerker aus der Theelstadt veranstalteten eine Tombola, spendierten Preise. Mit etwa 500 Menschen, die sich typisieren lassen wollen, rechnete Stiftungsvorsitzender Emil Morsch. Aus Erfahrung kann er schätzen, wie viele bei einer Aktion mitmachen. "Viel hängt davon ab, wie sehr die Leute, die das organisieren, hinter der Aktion stehen. Und hier hatte ich von Beginn an ein gutes Gefühl", sagte er. Über 50 Wehrmänner mit ihren Lebenspartnern, Rainers Familie und Freunde sorgten für einen reibungslosen Verlauf. Ende der Woche sollen die Ergebnisse der Typisierungen vorliegen. Die Blutproben werden im stiftungseigenen Labor auf die Gewebemerkmale untersucht. Ob Rainer dabei seinen genetischen Zwilling finden wird, kommt einem Lotteriespiel gleich. Doch selbst wenn kein geeigneter Spender für ihn dabei ist, die Chancen einem anderen Menschen das Leben zu retten, sind durchaus gegeben. "Zwischen drei bis vier Prozent kommen als Spender infrage", erklärte Morsch. Die Lebacher Wehr und Rainers Familie jedenfalls hoffen, dass ein geeigneter Spender dabei ist, und sind von der Hilfsbereitschaft der Menschen sehr berührt. "Ich bedanke mich, auch im Namen von Rainer, bei allen, die mitgemacht haben", sagte Hofstetter.

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