Feuerwehren im Dauerstress

Primsweiler · Zweimal hat es in der Nacht auf Dienstag gebrannt. Zunächst kreischten die Sirenen in Primsweiler, dann in Bilsdorf. Verletzte gab es nicht. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

 40 Strohballen brannten in Bilsdorf. Die Feuerwehr konnte ein Übergriff der Flammen auf den Kuhstall verhindern. Fotos: Ruppenthal

40 Strohballen brannten in Bilsdorf. Die Feuerwehr konnte ein Übergriff der Flammen auf den Kuhstall verhindern. Fotos: Ruppenthal

Für die Feuerwehren im Kreis Saarlouis gab es in der Nacht auf Dienstag einiges zu tun. Gleich zweimal heulten die Sirenen im Einsatzgebiet. Zuerst in Primsweiler und zwei Stunden später in Bilsdorf. Die Polizei ermittelt nun wegen Brandstiftung . Einen Zusammenhang der beiden Feuer schließt sie aus.

Der erste Notruf ging am Montagabend um 22.30 Uhr ein. Die ehemalige Notkirche von Primsweiler stand in Flammen. Die Feuerwehren Schmelz, Hüttersdorf und Primsweiler rückten mit insgesamt 48 Einsatzkräften an. Doch retten konnten sie das Holzgebäude nicht mehr. "Es ist fast komplett niedergebrannt", sagt Bernd Stöhr, Polizeihauptkommissar in Lebach. Verletzte habe es nicht gegeben und auch der finanzielle Schaden sei gering. "Die alte Notkirche hatte für den Eigentümer keinen großen Wert", erklärt Stöhr. Er habe darin lediglich alte Baumaterialien gelagert, das Gebäude aber seit Jahren nicht mehr weiter genutzt. Die Löscharbeiten seien ohne größere Komplikationen verlaufen. Dennoch waren die Feuerwehrleute vier Stunden im Einsatz. So lange war auch die Lebacher Straße voll gesperrt.

Um 0.30 Uhr brach zudem im wenigen Kilometer entfernten Bilsdorf ein Feuer aus. Anwohner hatten die Flammen am Ende der Weiherstraße bemerkt. Dort brannten etwa 40 Strohballen. Heribert Hans, Leiter der Kriminaldienststelle Saarlouis, sagt: "Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort und konnten verhindern, dass die Flammen auf den unmittelbar benachbarten Kuhstall übergriffen." Dieser wurde jedoch durch die Hitze beschädigt. Teile der Fenster und der Dachkonstruktion sind weggeschmort. Dadurch erlitten zwei Kühe leichte Brandverletzungen. Die Löscharbeiten dauerten die ganze Nacht. Erst im Hellen konnten die 70 Einsatzkräfte der Feuerwehren Nalbach, Bilsdorf, Körprich und Piesbach damit beginnen, die Strohballen auseinanderzuziehen und endgültig abzulöschen. "Wir schätzen den Schaden auf etwa 20 000 Euro", berichtet Hans.

Die Brandursache ist in beiden Fällen noch ungeklärt. Bei dem Feuer in Primsweiler kann die Polizei einen technischen Defekt ausschließen. Die Beamten gehen daher von Brandstiftung aus. Unklar ist, ob das Feuer fahrlässig, etwa durch eine weggeworfene Zigarette, oder vorsätzlich gelegt wurde.

Auch bei dem Brand in Bilsdorf vermuten die Polizisten Brandstiftung . "Hier kommt außerdem eine Strohselbstentzündung als Ursache infrage", erläutert Hans. Die Ermittlungen laufen noch.

 Nicht mehr zu retten: Trotz des schnellen Eintreffens der Einsatzkräfte brannte die Notkirche in Primsweiler fast komplett nieder.

Nicht mehr zu retten: Trotz des schnellen Eintreffens der Einsatzkräfte brannte die Notkirche in Primsweiler fast komplett nieder.

Hinweise an die Polizeiinspektion Lebach unter Telefon (0 68 81) 50 50 oder die Polizeiinspektion in Saarlouis unter Telefon (0 68 31) 90 10.

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