„Zeichen für viele Probleme“

Saarlouis · Der Sozialverband VdK im Kreis Saarlouis wächst weiter. Gestern eröffnete er seine neue Geschäftsstelle in Saarlouis. Zuvor wurden die Geschäftsstellen in Saarbrücken, St. Wendel und Homburg saniert.

 VdK-Geschäftsstelle (von links): Marc Jost, Martha Deschang, stellvertretende Landesvorsitzende Dagmar Heib, Peter Springborn und Werner Hornung. Foto: Hartmann Jenal

VdK-Geschäftsstelle (von links): Marc Jost, Martha Deschang, stellvertretende Landesvorsitzende Dagmar Heib, Peter Springborn und Werner Hornung. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

Für den Sozialverband VdK erfreulich und Ausweis einer anspruchsvollen Beratung in sozialrechtlichen Fragen, zugleich aber ein "beängstigendes Zeichen" für eine Gesellschaft, die sich selbst für gerecht hält: Mit "einem lachenden und einem weinenden Auge" registriert der OB von Saarlouis , Roland Henz, die wachsende Zahl von Mitgliedern des VdK. Die Zahl der Mitglieder zeige auch an, "dass es eine Menge Probleme in dieser Gesellschaft gibt", sagte Henz gestern bei der Eröffnung der neuen VdK-Geschäftsstelle in Saarlouis .

Von einer "Spaltung der Gesellschaft" sprach der Geschäftsführer des VdK Saar, Peter Springborn.

Mehr Mitglieder, mehr Beratungen seien ein Grund gewesen für den Umzug der Geschäftsstelle. Sie sei nun auch barrierefrei.

Der VdK Saar hat nach eigenen Angaben rund 42 000 Mitglieder. Der Kreisverband Saarlouis sei mit 7481 Mitgliedern der ganz knapp hinter Neunkirchen zweitgrößte an der Saar, unterstrich die stellvertretende Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Dagmar Heib anstelle des erkrankten Vorsitzenden Franz Leinenbach. Der Saarlouiser Verband wuchs gegenüber dem Vorjahresmonat um 380 und seit Anfang 2014 um 900 Mitglieder. Für die Mitglieder trete der VdK aus seinen Ursprüngen als Selbsthilfe-Organisation heraus heute in sozialrechtlichen Fragen als Lobby auf, sagte Heib. Besonders wichtig sei es, Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen in Zeiten, in denen Kranken- und Pflegekassen oder Arbeitsagenturen auf Kosten vieler Menschen sparten. "Die Nachfrage nach den Beratungen steigt ständig."

Dabei erweist sich der VdK durchaus als streitbar, wie Landrat Patrik Lauer bei der Einweihung sagte, zu der auch viele Bürgermeister aus dem Kreis gekommen waren. Kreis und VdK zögen oft an demselben Strang, wenn es "in den Biografien der Leute hakt, wenn es zu sozialen Verwerfungen kommt", erklärte Lauer. Der VdK ziehe oft mit - wenn er, wie Lauer sagte, nicht anderer Meinung sei und "uns weiter antreibt".

In den Ortsvereinen läuft alles ehrenamtlich, sagte Geschäftsführer Springborn. Wenn dort jemand ausscheide, habe auch der VdK ein Nachwuchsproblem. "Wir suchen deshalb nach neuen Formen des Ehrenamtes."

VdK Geschäftsstelle: im "Haus am Ring" (Erdgeschoss, frühere Einhorn-Apotheke, Nachbargebäude zum Theater am Ring), Kaiser-Friedrich-Ring 30-32. Montag bis Freitag 9 bis12.30 Uhr und Donnerstag 14 bis 16 Uhr. Tel.: Marc Jost, T (0 68 31) 7 64 77 70.

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