Schüler erinnern an Freundschaftsvertrag

Dillingen. "Paris und Berlin müssen ihre Beziehungen vertiefen, um dann die europäischen Partner mitzureißen" - mit diesem Zitat des französischen Staatspräsidenten François Hollande schlossen Schülerinnen und Schüler des Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasiums Dillingen (TWG) einen Rundgang durch die deutsch-französische Geschichte

Dillingen. "Paris und Berlin müssen ihre Beziehungen vertiefen, um dann die europäischen Partner mitzureißen" - mit diesem Zitat des französischen Staatspräsidenten François Hollande schlossen Schülerinnen und Schüler des Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasiums Dillingen (TWG) einen Rundgang durch die deutsch-französische Geschichte. Neben der tagespolitischen Aussage steckt in dem Zitat ein partnerschaftlicher Gestus, der in der Beziehung beider Staaten nicht immer selbstverständlich war. Auch das beleuchteten die Schüler in ihrer Präsentation gestern in der Stadthalle Dillingen.

Anlass dazu bot die Feier des TWG zum Jubiläum des Élysee-Vertrages, der gestern vor 50 Jahren, am 22. Januar 1963, unterzeichnet wurde.

Offiziell heißt das Abkommen "Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über die deutsch-französische Zusammenarbeit". Eine "bescheidene Bezeichnung", wie die Bevollmächtigte der Landesregierung für Europaangelegenheiten, Helma Kuhn-Theis, in ihrem Vortrag bemerkte, sollte er doch "einen wegweisenden Meilenstein setzen, für die Besiegelung der deutsch-französischen Freundschaft nach Jahrzehnten der erbitterten Feindschaft". Dass beide Staaten, die einst als Erbfeinde bezeichnet wurden, sich aussöhnten und einander annäherten, "ist eine der größten Erfolgsgeschichten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts", sagte Kuhn-Theis. "Weil in zehn Kilometern Luftlinie die Grenze zu Frankreich liegt, die staatsrechtlich existiert, die aber nicht mehr spürbar ist", erklärte Schulleiter Herbert Jacob, "fühlen wir uns verpflichtet zu diesem Thema Stellung zu beziehen." Dazu beleuchtete das facettenreiche Programm die historischen Bedingungen und aktuellen Auswirkungen des Élysée-Vertrages.

Eine Gruppe von TWG-Schülern machte zudem eine Straßenumfrage in den Städten Saarlouis und Metz. Treffend und mit Witz formuliert deren Titel das deutsch-französische Jubiläum: "Goldene Hochzeit eines außergewöhnlichen Paares."

Auf einen Blick

Zahllose Begegnungen deutscher und französischer Jugendlicher sowie Schulpartnerschaften sind eine wichtige Folge des am 22. Januar 1963 geschlossenen Élysée-Vertrages zur deutsch-französischen Freundschaft.

Gerade Schulen erinnern darum mit Veranstaltungen an den 50. Jahrestag des bedeutenden Vertrages. we

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