Kreistag Kreistag diskutiert über fairen Handel

Saarlouis · „Da ist der Fortschritt im Landkreis eine Schnecke“, kritisierte Grünen-Chef Klaus Kessler in der jüngsten Kreistagssitzung in Sachen Fairer Handel. „Im September 2012 hatten wir einen Antrag gestellt als Grüne, und es gab einen einstimmigen Beschluss.“ Dann habe es fünf Jahre gedauert, bis der Kreis das Fairtrade-Label erhielt. Noch ärgerlicher sei aber, dass die Mitteilung darüber bereits in der Zeitung stand und der Kreistag nun von Landrat Patrik Lauer unter dem Punkt Mitteilungen informiert werde. „Uns als Grünen gegenüber ist das schäbig“, ärgerte sich Kessler.

„Schöne Reden halten“, konterte Oswald Kriebs, SPD, „aber wenn es um die eigene Mithilfe geht, machen Sie gar nichts“. Man müsse mal fragen, wie oft die Grünen in den Sitzungen da gewesen seien. „Schnappatmung“ warf Kessler wiederum Kriebs vor. Außerdem habe die Grüne Esther Woll vor einem Jahr die Koordination eines Arbeitskreises für den Landrat übernommen. „Wenn der Landrat dem Projekt keine Priorität einräumt, ist ihm das unbenommen.“

„Es ist nicht die Zeit für gespielte Empörung“, wehrte sich Lauer. Der Auftrag des Kreistages sei es gewesen, das Fairtrade-Label anzustreben. „Ich habe diesen Häuserkampf mit zwei, drei Leuten gemacht. Da war niemand von ihnen dabei.“ Denn es sei nicht einfach gewesen, die für das Label erforderlichen Teilnehmer zu gewinnen.

Der Kreis Saarlouis ist seit Mitte September ein anerkannter Fairtrade-Landkreis (wir berichteten). Dieses Label wurde verliehen auf der Basis von 65 Unternehmen, 25 Restaurants, Cafés und Bistros, 13 Schulen, vier Vereinen und zehn Kirchengemeinden. Die bieten faire Produkte an oder setzen sich in Projekten mit dem Thema auseinander.

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