Geleitet vom Gedanken des sinnlichen Städtebaus

Saarlouis · Die Stadt nicht als Freiraum für Einzelinteressen, sondern als Vernetzung unterschiedlicher Ordnungsysteme, Zeitschichten und Strukturen zu betrachten, weist der Architektur beim Büro Trojan Trojan ihren Platz zu. Was das heißt, zeigt die neue Ausstellung von „Architektur im Grenzbereich“ in Saarlouis. An diesem Sonntag wird sie eröffnet.

 Geordnet: Modell von Trojan Trojan + Partner.Foto: Büro

Geordnet: Modell von Trojan Trojan + Partner.Foto: Büro

Foto: Büro

Der Name der Veranstaltungsreihe der Kreisgruppe Saarlouis der Architektenkammer des Saarlandes bleibt auch in ihrer aktuellen Auflage Programm: Architektur im Grenzbereich. Dafür verschiebt sie den Fokus von der Stadtlandschaft auf das Architekturdetail, von der Zeichnung zum Plan, vom Modell aus Pappe zur Computerzeichnung, vom Maßstab 1:2000 bis 1:200. Im Zentrum der aktuellen Ausgabe in der Kaserne VI steht das Büro Trojan Trojan + Partner aus Darmstadt .

Der Titel mag harte Kanten, strenge Geometrie und klare Zahlenverhältnisse nahelegen, doch Klaus Trojan spricht vom "sinnlichen Städtebau", wenn er den Ansatz beschreibt, der ihn und seine Ehefrau und Büropartnerin Verena Trojan bestimmt. Es ist ihre handgreifliche Art des Entwerfens, die sich in der Ausstellung von der ersten flüchtigen Skizze zum aus einer Vielfalt von Materialien gebauten Stadtmodell zeigt. Denn Zeichnung und Modell geben nicht den Planungen ein Bild, sondern an ihnen vollzieht sich der Prozess des Entwerfens. "Wenn man so will, vermitteln die Modelle und Zeichnungen der von Trojan Trojan + Partner realisierten Projekte, so etwas wie ein Denken mit den Händen", beschreibt der Veranstalter von "Architektur im Grenzbereich", der Saarlouiser Architekt Alexander Schwehm, Vorsitzender der Kreisgruppe Saarlouis , die Arbeitsweise des Büros . Unter dem Titel "Maßstabssprünge" zeigt die Ausstellung, wie Architektur, Städteplanung und Städtebau in den Projekten des von Professor Klaus Trojan und Verena Trojan 1977 in Darmstadt gegründeten Büros ineinandergreifen.

Dazu gehören das Quartier des "Magdeburger Hafens" in der Hamburger HafenCity in allen Maßstabsebene wie auch das Stadtentwicklungskonzept samt Hochwasserschutzdamm für die Kleinstadt Wörth am Main. Ein weiterer Bereich der Ausstellung beschäftigt sich mit dem Thema "Stadtumbau" am Beispiel des Überseequartiers Bremen oder der Konversion der Fläche des ehemaligen Stahlwerks Belval in Esch-sur-Alzette.

Eröffnung der Ausstellung an diesem Sonntag, 14. September, 18 Uhr mit dem Vortrag "Städtebau als Raumbildung" von Prof. Dr. Werner Durth, Darmstadt .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort