Eine Linie – ein Kreis

Kreis Saarlouis · Mit Lebach, Schmelz, Rehlingen-Siersburg und Nalbach als letzten Kommunen übernimmt die KVS nun den Busverkehr im ganzen Kreis Saarlouis. Dabei soll auch Neues ausprobiert werden: Etwa ein Rufbus in Wallerfangen. In Lebach eröffnet zudem eine neue Geschäftsstelle der KVS. Preise und Fahrplan ändern sich aber erstmal nicht.

 Vorstellung des neuen Busliniennetzes der KVS im Landratsamt (von links): Gerd Turner, Margit Heinrich, Bürgermeister Martin Silvanus, KVS-Geschäftsführer Andreas Michel, Landrat Patrik Lauer und Toni Bartz. Foto: Brigitta Schneider

Vorstellung des neuen Busliniennetzes der KVS im Landratsamt (von links): Gerd Turner, Margit Heinrich, Bürgermeister Martin Silvanus, KVS-Geschäftsführer Andreas Michel, Landrat Patrik Lauer und Toni Bartz. Foto: Brigitta Schneider

Foto: Brigitta Schneider

"Ein Kreis , eine Linie" - so lautet das Ziel von Landkreis und Kreisverkehrsbetrieben Saarlouis (KVS). Ab dem 1. Januar rückt das näher: Dann übernimmt die KVS den Busverkehr auch in den vier Kommunen, die vorher von der Saar-Pfalz-Bus GmbH angefahren wurden, nämlich Lebach, Schmelz, Rehlingen-Siersburg und Ortsteile von Nalbach im Primstal. Damit bedient das kreiseigene Unternehmen KVS ab 2016 den ganzen Kreis - zunächst in einer dreijährigen Testphase. Die soll genutzt werden, die Situation im ÖPNV zu beobachten, zu analysieren und "perspektivisch Energien zu bündeln", erklärte Landrat Patrik Lauer . Langfristig könne man dann Angebote effektiver abstimmen und die Mobilität erhöhen, zum Beispiel Umstiege erleichtern.

Für die Fahrgäste ändert sich erst mal nichts: Fahrplan und Preisstruktur bleiben gleich. Vorerst: Denn natürlich sei auch die KVS Sparzwängen unterworfen, betonte Lauer. Der Großteil der Mittel für den Personenverkehr kommt vom Land, und vor allem für den Schülerverkehr - und der nimmt demografisch bedingt weiter ab. Hatte die KVS 2002 noch potentiell 13 900 Schüler zu transportieren, sind es aktuell im Landkreis nur noch 9900, erklärte Andreas Michel, Geschäftsführer der KVS. Deshalb stelle sich die Frage: Wie kann man diesen Ausfall kompensieren und das Angebot an Buslinien erhalten und effizienter gestalten?

Dabei will die KVS neue Wege gehen. Das Nutzerverhalten wird nun in der Testphase sehr gründlich ausgewertet. Man könnte etwa "im ländlichen Raum mit kleinen, mobilen Systemen experimentieren", meinte Lauer. Wie es bereits ab Januar in der Gemeinde Wallerfangen geschehen soll, kündigte Michel an: Dort wird ein so genannter Rufbus ausprobiert, der als Kleinbus nur nach telefonischer Bestellung fährt. Das System könne auch auf Rehlingen-Siersburg ausgeweitet werden, sagte Michel: "Wir sammeln jetzt hier unsere Erfahrungen." Auch eine neue Preisstruktur für die im landesweiten Wabensystem benachteiligte Kurzstrecke könne man testen.

Um den Betrieb im ganzen Landkreis zu bewerkstelligen, stockt die KVS nun erstmal ihren Fuhrpark auf: Zwölf neue Großbusse kommen zu den bislang 56 hinzu. Auch diese werden als Service mit WLAN-Hotspots ausgerüstet, die von Fahrgästen kostenlos genutzt werden können. 30 Prozent der Fahrten lässt die KVS weiterhin von Auftragsunternehmen fahren, erklärte Michel, dazu gehören die Kleinbusfahrten im ländlichen Raum.

Die neu gewonnen Kommunen begrüßten die Kooperation: Nicht nur weil sie nun mit der KVS 20 Prozent weniger für den ÖPNV beisteuern müssen. Die räumliche Nähe zu "unserer" KVS nannte etwa Rehlingen-Siersburgs Bürgermeister Martin Silvanus als Vorteil, und ein "flexibleres System". Die Stadt Lebach freut sich darüber hinaus über einen neuen Service: Um den Kunden aus dem nördlichen Teil des Landkreises weite Wege nach Saarlouis zu ersparen, eröffnet die KVS in Lebach, in der Nähe des Busbahnhofs, am 1. Januar eine neue Geschäftsstelle. Dort können Fahrkarten und Kundenkarten gekauft werden, die Mitarbeiter beantworten auch Fragen zu Fahrplan und Tarif. Auch Fundsachen können auf Nachfrage in Lebach abgeholt werden.

Info-Hotline des saarVV: Telefon (0 68 98) 5 00 40 00.

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Auf einen BlickZu den neuen Linien der KVS gehören: Regionalbuslinie R3 (Lebach-Wadern) und R5 (Lebach-Saarlouis) sowie die Linien 411 (Saarlouis-Fremersdorf), 462 (innerhalb der Gemeinde Rehlingen-Siersburg), 463 (Lebach-Saarwellingen/Landsweiler/ReisbachFalscheid), 466 (Schmelz/Lebach), 468, "Primsschnurrer" (Schmelz-Hüttersdorf-Primsweiler), 469, Marktbus Lebach (Lebach-Dörsdorf/ Gresaubach/Falscheid), 470 (Lebach-Wadern/Weiskirchen) und 473 (Saarbrücken/Lebach-Tholey).Die Linie 466 wurde, ohne die einzelnen Fahrten zu verändern, in mehrere Linienäste aufgespaltet in: 455 (Lebach-Piesbach/Bilsdorf-Dillingen), 464 (Lebach-Gresaubach-Limbach), 465 (Lebach-Schmelz-Primsweiler), 466 (Schmelz-Nalbach- Saarlouis ) und 467 (Schmelz-Limbach). nic

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