Ein Küchenchef und seine Jungs

Saarlouis · Noch sind Trockenbauer im Saarlouiser Hotel La Maison am Werk. Nur die Küche steht bereits. In der hat ein Saarlouiser das Sagen: Martin Stopp. Ab Mai will er für zufriedene Gäste sorgen, und vielleicht sogar einen Stern nach Saarlouis holen.

 Die jungen Kreativen: Sous-Chef David Christian, Küchenchef Martin Stopp und Serviceleiter Eugen Kononjuk (v. l.). Foto: Thomas Seeber

Die jungen Kreativen: Sous-Chef David Christian, Küchenchef Martin Stopp und Serviceleiter Eugen Kononjuk (v. l.). Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Wie ein Künstler, der sein Werk betrachtet, steht Martin Stopp vor einem Teller, dem er soeben mit etwas Dill-Kaviar den letzten Feinschliff verpasst hat. "Kann raus", sagt er, sichtlich zufrieden mit dem, was er zubereitet hat. "Jetzt muss es nur noch schmecken", sagt Stopp und lacht. Auf Rückmeldung muss er nicht lange warten, denn derjenige, der vom Steak-Tatare, garniert mit Austern und Dill-Caviar kosten darf, steht neben ihm und hat sein Urteil schon gefällt. "Sehr, sehr gut", sagt Günter Wagner, Stopps Chef und Arbeitgeber und Geschäftsführer vom Hotel La Maison in Saarlouis .

Denn in diesem Hotel befindet sich Stopps Reich: seine Küche. Und die ist, anders als der Rest des Baus, bereits eingerichtet und voll funktionsfähig. "Wir liegen mit den Bauarbeiten voll im Plan", sagt Günter Wagner, "im Mai soll Eröffnung sein". Zwar werden dann noch keine Zimmer vermietet, aber in dem zum Hotel gehörigen Bistro können ab Mai die ersten Gäste Platz nehmen. "Später eröffnet dann noch das Gourmet-Restaurant und danach das Hotel", sagt Wagner.

"Soft-Opening", nennt Stopp das, der mit dieser Lösung sehr zufrieden ist. "Bei einem Projekt dieser Größe ist es wichtig, dass sich nach und nach alles findet und die Abläufe am Ende funktionieren", sagt der 34-jährige zweifache Vater, der mit seiner Familie in Saarlouis lebt. Als Küchenchef vom La Maison ist er dafür zuständig, dass die Gäste des Bistro-Restaurants Pastis und des Gourmet-Restaurants Louis zufrieden nach Hause gehen und vom guten Essen schwärmen. Bis zu 200 Personen können das sein. Bei Veranstaltungen noch mehr. "Das ist eine große Herausforderung und Verantwortung. Aber es ist sehr spannend zu sehen, wie hier alles entsteht, und mittlerweile ist jeder von uns heiß darauf, dass es endlich losgeht", sagt Stopp.

In die Gastronomie wurde er hineingeboren. Seine Familie betreibt das Restaurant "Zum Frauenwald" in Schwarzenholz. Früh stand für ihn fest, dass er Koch werden wollte. "Ein guter Koch wollte ich vor allem werden. Was man aber alles mit Lebensmitteln machen kann, habe ich dann erst bei Klaus Erfort gesehen. Wow", sagt Stopp, der bei Erfort in der Völklinger "Orangerie" gelernt hat und mit dem Sternekoch nach Saarbrücken umzog. Im Saarbrücker Sternerestaurant "Le Noir" war er mehrere Jahre Küchenchef. Die Frage, ob er auch nach Saarlouis einen begehrten Michelin-Stern holen möchte, liegt nahe. "Sagen wir mal so: Wir wollen, dass alle Gäste hier zufrieden sind, und dafür geben wir unser Bestes. Das ist das oberste Ziel. Die Voraussetzungen für einen Stern sind gegeben. Und falls wir irgendwann mal einen bekommen, nehmen wir ihn gerne an."

Martin Stopp spricht immer von "wir", denn er weiß, dass es nicht nur auf ihn, sondern auf das gesamte Team ankommt. Dazu zählen in erster Linie Sous-Chef David Christian (28) und Serviceleiter Eugen Kononjuk (31).

Die drei kennen sich schon lange und sind bestens eingespielt. Gemeinsam werden Rezepte kreiert und ausprobiert, Produkte getestet und aufeinander abgestimmt. Dass hohe Erwartungen an sie gestellt werden, wissen sie. Der Chef ist von Stopp und seinen Jungs überzeugt. "Das sind Top-Leute. Wir werden die Erwartungen erfüllen", ist sich Günter Wagner sicher.

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