Zum Gedenken an die Nazi-Opfer

Rehlingen-Siersburg. Die Gemeinde Rehlingen-Siersburg beteiligt sich an der Aktion Stolpersteine, ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, das er europaweit zum Gedenken an die Opfer der Nazi-Diktatur in Leben gerufen hat. Am morgigen Dienstag, 9

 Hanno Krisam ist Sprecher der Arbeitsgruppe. Foto: Heike Theobald

Hanno Krisam ist Sprecher der Arbeitsgruppe. Foto: Heike Theobald

Rehlingen-Siersburg. Die Gemeinde Rehlingen-Siersburg beteiligt sich an der Aktion Stolpersteine, ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, das er europaweit zum Gedenken an die Opfer der Nazi-Diktatur in Leben gerufen hat. Am morgigen Dienstag, 9. März, ist der Künstler nun zu Gast, um in der Gemeinde zehn Stolpersteine - es sind 10x10 Zentimeter große Messingplatten auf Pflastersteinen - in Bürgersteige vor ehemaligen Wohnungen von Kriegsopfer zu verlegen. Als sich vor etwa einem Jahr das "Aktionsbündnis für Toleranz und Menschlichkeit" in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg traf, regte Reinhold Jost, Ortsvorsteher in Siersburg und SPD-Generalsekretär, an, die Aktion Stolpersteine in die Gemeinde zu holen. Hanno Krisam und Bürgermeister Martin Silvanus planten darauf hin eine Arbeitsgruppe zu gründen, beide stehen sie der Gruppe als Sprecher vor. "Ende August 2009 hat sich dann diese Arbeitsgruppe konstituiert", erklärte Krisam. Mitglieder sind: Werner Klemm (er hat bereits intensiv über die jüdische Bevölkerung recherchiert) der Siersburger Erhard Grein, Volker und Rainer Heitz aus Rehlingen, Kurt Remmel, Ferdinand Kappenberg und Peter Metzdorf. Sie leben alle in verschiedenen Orten der Gemeinde, sind mit ihrer Heimat fest verwurzelt, was gute Voraussetzungen sind, Recherchen über das Schicksal der Opfer zu betreiben. "Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben die ehemaligen Wohnstätten der Opfer des NS-Regimes erkundet und mit den heutigen Bewohnern Gespräche geführt", sagte Krisam. Und mit der Zustimmung der Bewohner werden nun am morgigen Dienstag vor deren Haustüren die Stolpersteine verlegt. "Leider haben nicht alle Betroffenen zugestimmt. Zum Teil waren Ängste vor rechtsradikalen Reaktionen der Grund dafür" sagte Krisam.Zehn Stolpersteine werden jetzt gesetzt, im nächsten Jahr sollen nochmals zehn Gedenksteine folgen. "Das vorzubereiten wird die Aufgabe der Arbeitsgruppe in den nächsten Wochen und Monaten sein", erzählte Krisam.

Auf einen BlickDer erste Stolperstein des Künstlers Gunter Demnig wird um zwölf Uhr in der Neustraße 22, in Rehlingen verlegt, anschließend werden "Stolpersteine" verlegt in: Siersburg (Hauptstraße 36, Niedstraße 31 und 74, Siersdorfer Straße 18, Zum Campingplatz 17 und Dechant-Held-Straße 27) und in Hemmersdorf (an der Niedbrücke gegenüber Brückenkreuz und Lothringer Straße 131). Die Stolpersteine werden über Patenschaften finanziert. Um 18 Uhr werden in einer Veranstaltung im großen Sitzungssaal des Rathauses die Schicksale der Opfer aufgezeigt. Gunter Demnig wird sein Projekt "Stolpersteine" vorstellen. Er wird auch darüber informieren, wie das Projekt in Deutschland und den anderen europäischen Ländern aufgenommen wird. Im Anschluss an den Vortrag wird der Film "Stolperstein - Stein des Anstoßes" von Dörte Franke gezeigt. hth

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