Lauf Nicht einmal ein Sturz hält den Sieger auf

Lebach · Matsch frei für die nächste Runde: Beim 13. Kaltenstein-Crosslauf schlitterten am Sonntag 142 Querfeldeinläufer ins Ziel.

 Nach der ersten Runde liegt Martin Schedler noch vor Philippe Weingarth und Dennis Zimmer. Später muss er aber Weingarth und Zimmer ziehen lassen.

Nach der ersten Runde liegt Martin Schedler noch vor Philippe Weingarth und Dennis Zimmer. Später muss er aber Weingarth und Zimmer ziehen lassen.

Foto: Thiel Achim/Achim Thiel

Platsch. Da hat es ihn erwischt. Bereits zum zweiten Mal küsst Philippe Weingarth beim 13. Kaltenstein-Crosslauf der LTF Theeltal den schlammigen Boden. Nur 100 Meter vor dem Ziel haut es den Mann von der LLG Wustweiler ungewollt von den Beinen. Kurz schütteln, weiter geht’s. Aufgeben ist selbstverständlich keine Option.

Den heißen Hauch von Dennis Zimmer im Nacken rappelt sich der 34-Jährige auf, mobilisiert auf dem abschüssigen Schluss-Stück die letzten Körner – und macht das Rennen. 34:34 Minuten braucht er für die Langstrecke über drei profilierte Runden mit 8400 Meter Länge und 300 Höhenmetern. Sechs Sekunden vor dem sechs Jahre jüngeren Rivalen vom LC Rehlingen passiert Weingarth die Zeitmessung.

Danach sind beide völlig platt. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich Dennis schlagen kann. Wir sind lange zusammen gelaufen. Die Entscheidung ist spät gefallen“, schnaubt Weingarth und verrät den Deal am letzten Stich. „Wir ziehen da beide hoch – und wer oben vorn ist, zieht weg“, vereinbarten die befreundeten Rivalen. Zimmer hatte das Nachsehen. „Im letzten Jahr war der Boden matschiger. Heute war es zwar hart aber kontrollierbar. So muss es sein“, stellte der Zweitplatzierte erschöpft fest.

Mit vollem Einsatz schlitterten davor auch 65 Kinder und Jugendliche über unterschiedliche Distanzen – und das so zahlreich wie nie. „Es machten sehr viele Kids mit, mehr als bei unseren Meisterschafts-Wettbewerben – toll“, freute sich LTF-Boss Ruth Lauermann über das Interesse. Nach den Jugendlichen fegten die Frauen und Männer durchs Geläuf und quirlten den Boden ordentlich um. Marc Wallrich von der LSG Schmelz-Hüttersdorf lief die schnellste Zeit auf der 5730 Meter langen Kurzstrecke (24:27 Minuten). Laura Fries von der LLG Wustweiler siegte bei den Frauen in 21:23 Minuten (3700 Meter). „Der Ausrichter hat das wieder schön crossig hinbekommen und ganze Arbeit geleistet – mein Lieblingslauf“, schwärmte die Drittplatzierte Monika Neu vom TV Lebach.

Älteste Frau war Gertrud Klein. „Klasse Matsch – einfach wunderbar“, lachte die 66 Jahre alte Seniorin vom SV Habach. Johannes Herrmann war der älteste Teilnehmer. Der Senior von der LSG Schmelz-Hüttersdorf bewältigte die Langstrecke in 58:29 Minuten und wirkte – anders als der 43 Jahre jüngere Sieger – überhaupt nicht müde. „Und ich bin nicht Letzter geworden“, unterstrich das 77 Jahre alte Ausdauer-Ass schmunzelnd. Der Kommentar von Langstrecken-Bezwingerin Birgit Gehlen (LLG Wustweiler) brachte die allgemeine Begeisterung schließlich auf den Punkt: „Super Lauf, super anstrengend, supergeil. 2020 kommen wir alle wieder.“

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