Einige Vereine nutzen Räume schon

Dillingen · Noch sind nicht alle Arbeiten abgeschlossen, aber der Umbau des evangelischen Gemeindehauses in Dillingen geht voran. Bald soll es auch Vereinen zur Nutzung zur Verfügung stehen.

 Pfarrer Martin Ufer zeigt das renovierte Gemeindezentrum in Dillingen. Foto: Thomas Seeber

Pfarrer Martin Ufer zeigt das renovierte Gemeindezentrum in Dillingen. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Fast fertig sieht es schon aus, das evangelische Gemeindehaus in der Nord allee in Dillingen . Der großzügige Bau aus dem Jahr 1930 ist in den letzten Monaten gründlich renoviert worden und strahlt in neuem Glanz. Hier und da hängt zwar noch ein Kabel aus der Wand, die Handwerker sind auch noch am Werkeln. Wenn die letzten Arbeiten abgeschlossen und abgenommen sind, wartet auf das Gemeindehaus eine zusätzliche Aufgabe: Dann wird es auch zum Vereinshaus.

Im Mai 2014 hatten Stadt und Kirchengemeinde eine gemeinsame Nutzungsvereinbarung für das Gemeindehaus unterzeichnet. Damit fiel der Startschuss für den Umbau und eine umfangreiche Sanierung im Gemeindehaus.

"Es hat alles länger gedauert als geplant", bedauert Pfarrer Martin Ufer von der evangelischen Kirchengemeinde Dillingen . Doch es wurde auch viel geschafft: Unter anderem wurde die Fassade gedämmt und in Grau gestrichen; die Haustechnik wurde erneuert. Alle 78 Fenster und die Eingangstür wurden ausgetauscht, die Beleuchtung im ganzen Haus auf LED-Technik umgestellt. Das Foyer vor dem großen Veranstaltungssaal wurde umgestaltet, heller und freundlicher empfängt es die Besucher. Eine frühere Doppelgarage und ein Hausmeisterraum im Anbau des Hauses wurden zu einem weiteren Vereinsraum umgebaut; der große Jugendkeller ebenfalls erneuert. Ein neues Treppenhaus ermöglicht den direkten Zugang zur Bühne; bei Theateraufführungen ein wichtiges Element, betont er.

Das Dach wurde erneuert und zu einem so genannten "Kaltdach" zurückgebaut. Die ehemalige Pfarrerwohnung im Dachgeschoss wurde nicht mehr gebraucht und ebenfalls zurückgebaut. "Das Dach hat viel Zeit und Nerven gekostet", erzählt Ufer. Denn bei den Arbeiten stellte sich heraus, dass das Gebälk komplett verschoben war: Möglicherweise schon seit den 40er Jahren, als eine ungeheure Druckwelle nach einer Explosion im Dillinger Bahnhof die Innenstadt erschütterte und etliche Häuser zerstörte, vermutet der Pfarrer ; ältere Dillinger erinnerten sich noch an die Explosion. Auch Geschosse wurden beim Umbau des Dachbodens gefunden, berichtet Ufer; leider aber keine Schätze oder historische Funde.

Verschiedene Räume kann die Stadt Dillinger nun künftig Vereinen zur Verfügung stellen: Die katholische Laienbühne "Salokinesen", der Männerchor 1860 Dillingen sowie der Mandolinen- und Gitarrenchor Dillingen nutzten das Haus bereits. Weitere sollen folgen, Anfragen liegen bereits vor, sagt Ufer. Zudem hat die Stadt ein Nutzungsrecht für den großen und kleinen Saal, Foyer, Schankraum und Küche; der Vertrag gilt für 30 Jahre.

Rund 970 000 Euro sollte der Umbau insgesamt kosten, hieß es anfangs; zwei Drittel davon entfielen auf die Kirchengemeinde. Durch die Überraschungen und Verzögerungen beim Umbau werden die Kosten schlussendlich jedoch wohl höher liegen, meint Ufer.

Wann genau das Gemeindehaus feierlich wiedereröffnet, will der Pfarrer lieber nicht schätzen: "Ich nenne kein Datum mehr, es gab so oft Verschiebungen." Und wagt dann doch eine vorsichtige Prognose: "Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr noch mit allem fertig werden."

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