Vielseitigkeit ist Trumpf

Dillingen · Das Pop-Klassik-Konzert des Saarlandes, von Patrick Ries, Costra Agentur, veranstaltet, hat sich einen Namen gemacht. Beide Abende waren ausverkauft. Fünf Solisten, das Classics-Night-Orchester, eine dreiköpfige Band und Der Andere Chor präsentierten hochkarätige Musiktitel aus fast allen Genres der Literatur. Die Leitung hatte Thomas Bernardy.

 Classics Night in Dillingen: Horst Friedrich und Charlotte Dellion. Foto: Thomas Seeber

Classics Night in Dillingen: Horst Friedrich und Charlotte Dellion. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Mit Pauken und Trompeten führt das Classics-Night-Orchester ins musikalische Geschehen. Gleich zu Beginn glänzt das in allen Sparten gut besetzte Orchester mit "La Réjouissance" aus der Feuerwerksmusik von Händel und überzeugt mit transparentem Klangbild. Die locker geschlagene und gelegentlich übermütig wirbelnde Pauke sorgt für den elektrisierenden Grundpuls. Das Orchester versteht es exzellent, den Ton dieser, und nicht nur dieser, Komposition zu treffen. Kirchenmusiker Thomas Bernardy, Organisator dieses Pop- und Klassik-Spektakels, zeichnet nicht nur verantwortlich fürs Programm. Die meiste Zeit sitzt er begleitend am Klavier, dirigiert, moderiert und entlockt den Solisten etwas Persönliches. Gerade noch versetzte er das Publikum in festliche Stimmung, da überrascht er mit "Celebration", einem fetzigen Song von Kool and the Gang, den die dreiköpfige Band - Bass, Gitarre und Drums - sowie Bernardys brillanter Chor voller Schmiss singen und spielen.

Mit großer Spannung werden stets die Solisten erwartet. Horst Friedrich beispielsweise, der mit seiner unverwechselbaren Stimme für die Pop-Musik steht und als sicherer und ungemein versierter Sänger gilt; inzwischen auch den brasilianischen Bariton Gustavo Quaresma Ramos, das zweite Mal dabei. Ramos sang so bekannte Arien wie "La Donna Mobile" von Verdi und "La Danza" von Rossini.

Ausnahmetalente sind ohne Zweifel die beiden Solistinnen, die das Publikum sehr berühren. Allen voran die 18-jährige Sophie Kockler, die mit ihrer Klarinette einzigartig zu verzaubern vermag. Nach den anspruchsvollen "3 pieces for Clarinet" von Strawinsky versetzt sie die Konzertbesucher mit dem Adagio aus Mozarts "Klarinettenkonzert" in Verzücken. Aber auch die junge lyrische Sopranistin Charlotte Dellion aus Frankreich imponiert mit ihrer geschmeidigen Stimme und Vielseitigkeit. Egal, ob sie Arien vorträgt oder Chansons, Popsongs, immer begeistert sie, insbesondere im Duo mit Horst Friedrich , als beide den Welthit "Barcelona" singen. Nicht nur Freddie Mercury wird gedacht, auch Udo Jürgens , von dem Friedrich die Lieblingslieder zum Besten gibt. Das gut aufgelegte Publikum singt mit, nicht minder kräftig als beim "Land of Hope and Glory", das in Anlehnung an die "Last Night of the Proms" in London seinen Platz im Programm behauptet. So kommen auch die bereitliegenden Fähnchen zum Einsatz.

Ein Konzert, das mit Standing Ovations bedankt wird. Doch soll ein Ausnahmesänger nicht unerwähnt bleiben: Kirk Smith aus Chicago, leitender Pastor an der Kirche "Powerhouse Ministries of God" in Berlin, ein begnadeter Gospelsänger. Mit "I need the Lord" singt er sich in die Herzen der Konzertbesucher, die er mit ausgebreiteten Armen empfängt und damit bewegend in sein "Gebet" einschließt.

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