„Dillingen braucht so etwas nicht“

Dillingen · Zum Hundertwasser-Park in Dillingen gehen die Meinungen auseinander. Viele Bürger finden es gut, dass der Plan nun nicht verwirklicht wird. Andere bedauern, dass kein Investor gefunden werden konnte.

"Hundertwasser-Visionen von Dillingen geplatzt", so titelte die Saarbrücker Zeitung gestern. Aus für die bunten Träume der Projektgesellschaft, in Dillingen einen Hundertwasserpark mit Hotel, Informationszentrum und (Solar-)Park zu bauen. Was 1997 ersonnen wurde, ist nun endgültig zu den Akten gelegt worden, die Projektgesellschaft wird nicht verlängert. Doch was denken die Dillinger über das Aus? Das wollten wir von Passanten und Geschäftsleuten in der Hüttenstadt wissen.

"Das war der größte Quatsch, eine Geldverschwendung, die niemand braucht", meint Alfons Klein. Er zeigte sich erfreut darüber, dass nun endlich das Projekt vom Tisch ist. "Da wollte sich Herr Peter doch nur ein Denkmal setzen. Ich kann nicht verstehen, dass das so lange gedauert hat, bis man es eingesehen hat, es zu beenden."

"Ich finde das ganz schade. Ich war schon einmal in einem Hundertwasser-Haus, das ist so beeindruckend", erklärt Roswitha Becker. Es habe sie sehr geärgert, vom endgültigen Ende der Pläne zu lesen. "Es hat mich traurig gemacht, weil man wieder einmal etwas angefangen hat, es aber nicht zu Ende bringt", sagt sie.

"Ich musste da nur drüber lachen", fällt Willi Seiwerts Statement aus. Schon die Planungskosten waren seiner Meinung nach "weggeworfenes Geld für ein tot geborenes Kind". Schließlich sei auch nie nur der Hauch eines Investors in Sicht gewesen.

"Ich bin eigentlich froh, dass das Projekt nicht gebaut wird. Zwar hat man lange auf einen Investor gehofft, aber Dillingen braucht so etwas nicht. Viel besser wäre ein vernünftiges Konzept für den Handel, das würde die Menschen eher anlocken als ein Hundertwasser-Park", sagt Bärbel Hensinger.

"Das hat doch einfach absolut nicht nach Dillingen gepasst, daher ist das Aus für uns auch gar nicht schlimm", erklären Karl und Hedi Sonntag. Ganz anders sieht das Fred Balfie. "Ich finde, das ist eine sehr traurige Nachricht für Dillingen . Das wäre doch eine schöne Attraktion für die Stadt gewesen. Schade, dass sich kein Investor gefunden hat", sagt er.

Und Guido Hartweck meint: "Sicher, es wäre schön gewesen, wenn das Projekt in Dillingen durchgezogen worden wäre. Doch die Stadt hat so viel mehr Potenzial, ist eine Stadt mit Industrie-Charme. Vielleicht könnte man diese Chance ergreifen, um die Menschen in die Stadt zu locken." Fotos: Carolin Merkel

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