Bürger sorgen sich wegen Einbrüchen

Saarlouis · Im Januar hat die Zahl der Wohnungseinbrüche vor allem im Westen des Kreises Saarlouis deutlich zugenommen. Einen „Brennpunkt“ nennt es die Polizei. Seit 2012 sind immer öfter Diebe unterwegs. Ein Großteil stammt aus Südosteuropa.

Besonders in den kleinen Ortsteilen der Grenzgemeinden im Kreis Saarlouis herrscht Sorge. Wohnungseinbrüche sind dort das Tagesgespräch. Man erzählt sich, wie bei dem Mann eingebrochen wurde, der jeden Tag eine Stunde mit dem Hund unterwegs ist. Genau in dieser Stunde waren die Diebe da. Anderswo waren sie zwei Mal. Oder wie Leute an der Tür klingelten, bettelten oder nach dem Weg fragten, aber offenkundig nur die Lage beurteilten. Oder wie "sie" beim Erkunden im Garten hinter dem Haus gesehen wurden.

Die Polizei hat mit den Einbrüchen alle Hände voll zu tun, auch wenn sie das oft nicht in den täglichen Polizeibericht schreibt.

Die Zahl der Einbrüche steigt schon länger rasant an. 260 versuchte oder ausgeführte Einbrüche gab es im Kreis Saarlouis im Jahr 2011. 400 waren es 2012 und 460 im Jahr 2013. Und dieses Jahr geht es weiter. "Gerade jetzt im Monat Januar haben wir im Bereich Landkreis Saarlouis einen Brennpunkt ausgemacht und begegnen diesem mit entsprechenden polizeilichen Maßnahmen", sagte gestern Landespolizeisprecher Georg Himbert auf Anfrage.

Zuletzt traf es vor allem Wallerfangen und Saarlouis, Rehlingen-Siersburg, Überherrn, Wadgassen und Bous sind schon länger auf der Liste. Harald Schnur, Leiter der Direktion 2 im Landespolizeipräsidium (Kriminalitätsbekämpfung/Landeskriminalamt), erklärt: Die Entwicklung gibt es seit 2009 in ganz Deutschland, seit 2011 auch im Saarland.

Nahe der Grenze sind die Täter schnell weg. Die ruhige, manchmal abgelegene Lage der Wohnhäuser, sonst Ausdruck von Lebensqualität, lockt die Täter an. "Mobile Intensiv-Täter", so nennt Schnur die Berufskriminellen. Seit vergangenem Jahr arbeitet eine eigene Ermittlungsgruppe mit Sitz in Dillingen. 50 Haftbefehle habe sie im ersten Jahr ihres Bestehens vollstreckt, "das ist sehr viel". Eines der Ermittlungsergebnisse: Ein Großteil der Täter kommt aus Südosteuropa. Sie arbeiten professionell und arbeitsteilig. In den Häusern suchen sie Geld, Gold und Schmuck, alles, was sich schnell und ohne große Spuren zu Geld machen lässt.

Die Ermittlungsgruppe sammelt täglich Informationen, versucht, Muster herauszufinden, Taten einzelnen Personen und Fahrzeugen zuzuordnen. Die Polizei fährt Streife, es gab Kontrolltage, bei denen vor allem Fahrzeuge untersucht wurden. Schnur: "2014 werden wir das intensivieren." Der Ertrag liege dabei weniger etwa in Festnahmen als in Informationen. > : weiterer Bericht

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort