Einbruchserie in Bous 20 000 Euro Schaden gehen an die Substanz

Bous · Sage und schreibe acht Einbrüche verzeichnete ein Bouser Unternehmen seit vergangenem September. Dabei wurden rund 30 Arbeitsgeräte im Wert von 20 000 Euro gestohlen.

 Das Gebäude der Firma Boßmann in Bous war innerhalb eines Jahres acht Mal Ziel von Einbrechern.

Das Gebäude der Firma Boßmann in Bous war innerhalb eines Jahres acht Mal Ziel von Einbrechern.

Foto: Daniel Bonenberger

Bernd Boßmann ist der Verzweiflung nahe. Sage und schreibe acht Einbrüche verzeichnete der Unternehmer, der in Bous ein Pellet-Ofenstudio und einen Portas-Betrieb führt. Acht Einbrüche seit vergangenem September, also in nicht mal einem Jahr. Durch den Diebstahl von ungefähr 30 Arbeitsgeräten entstand dem Unternehmer ein Schaden von zirka 20 000 Euro, wie er im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung berichtet.

„Es ist eine wirklich sehr mysteriöse Serie von Einbrüchen, in dieser Form habe ich so etwas noch nie erlebt“, sagt Boßmann. Zwar habe es seit 2015 jährlich zwei bis drei Einbrüche gegeben, die Häufigkeit der vergangenen Monate schockiere ihn aber einfach.

Das Schlimmste sei die Machtlosigkeit, nichts dagegen tun zu können. Abgesehen hätten es die Täter vor allem auf die teuren Arbeitsgeräte der Firma, die preislich alle um die 500 Euro lägen. Von Akku-Schraubern, Hobelmaschinen und Lackfräsen über Bohrhämmer und Bandschleifer bis hin zu Lackiermaschinen und Druckmessgeräten hätten die Langfinger alles mitgehen lassen: „So langsam wird die Situation wirklich existenzbedrohend, vor allem weil sich die Versicherung mittlerweile querstellt und nicht mehr zahlen will“, beklagt der Unternehmer. Einige Firmen in der Bouser Gewerbestraße, bei denen in den vergangenen Jahren ebenfalls eingebrochen worden wäre, hätten mittlerweile private Sicherheitsdienste engagiert.

Das ist für Boßmann allerdings keine Lösung. Das sei schließlich Aufgabe der Polizei, bei der er mehrfach Anzeige erstattet hätte. Die Fälle lägen mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft. Ansonsten sei er von der Polizei zuweilen aber tief enttäuscht, da sie die Strafverfolgung mehr oder weniger liegen lasse: „In der Dienststelle in Bous sitzen vielleicht noch zwei Beamte, die haben einfach nicht die Mittel, um so eine Serie aufzudecken.“ Wenn er einen Einbruch melde, könne es schon mal bis zu 90 Minuten dauern, bis überhaupt ein Polizist auftaucht, berichtet Boßmann.

Der Unternehmer ist sich sicher, dass die acht Einbrüche alle von derselben Person verübt wurden, da er immer wieder den gleichen Fußabdruck gefunden habe: „Die Polizei hat aber nicht mal eine Datenbank, um mir zu sagen, um was für eine Art von Schuh es sich dabei handelt“, ist der Unternehmer verärgert. Nach der Taillierung des Abdrucks sowie der Größe zu urteilen, vermutet Boßmann aber, dass es sich bei dem Täter um eine Frau handeln müsse.

Zutritt zum Gebäude habe sie sich auf mehreren Wegen verschafft, einmal habe sie beispielsweise die Tür aufgehebelt, andere Male wurden Fensterscheiben zerschlagen: „Einmal wurde sogar versucht, die Tür aufzuflexen“, erinnert sich der Bouser. Auch die firmeneigenen Wagen, die hinter dem Gebäude parken, seien Ziel des Interesses der Einbrecher gewesen. Bei jedem „Besuch“ hätten sie mindestens bei drei Autos die Scheiben zerschlagen und Geräte mitgehen lassen. So sei jedes Mal alleine durch den Glasbruch ein Schaden von 1500 Euro entstanden. Die Polizei hätte im Auto sogar DNA-Material und Fingerabdrücke gefunden, leider ließen sich die Spuren jedoch nicht zuordnen.

Boßmann erklärt, er habe seit der Einbruchserie versucht, seine Firma sicherer zu machen, unter anderem habe er mehr Videoüberwachung installiert: „Ich glaube allerdings nicht, dass das viel nützen wird.“ Besonders absurd findet der Geschäftsmann einen Einbruch bei der benachbarten Firma Carglass, bei der eine Videoaufzeichnung der Täter, die in die Kamera winkten, gemacht worden sei – und man im Hintergrund ein vorbeifahrendes Polizeiauto sehen könne.

Für die Zukunft wünscht sich der Unternehmer einen weiteren Einbruch, damit er möglicherweise doch noch ein Auto-Kennzeichen oder womöglich sogar ein Gesicht des Täters mit der Überwachungskamera einfangen kann: „Als letzten Versuch werde ich mich zudem an den Bürgermeister wenden, damit der beim Innenministerium vorstellig wird.“ Aber auch da sieht Boßmann wenig Aussicht auf Erfolg.

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