Zeitreise durch die Alte Schmelz

St. Ingbert. Zu einer Zeitreise lädt Hans-Werner Krick durch die Siedlung Alte Schmelz in St. Ingbert am kommenden Sonntag, 22. Juli, von 15 bis 17 Uhr, ein. Treffpunkt: St. Ingbert, Alte Schmelz 64 (Ehemaliges Konsum, gegenüber der Möllerhalle). Schon in der Gründungsphase des St. Ingberter Eisenwerks, im frühen 18

St. Ingbert. Zu einer Zeitreise lädt Hans-Werner Krick durch die Siedlung Alte Schmelz in St. Ingbert am kommenden Sonntag, 22. Juli, von 15 bis 17 Uhr, ein. Treffpunkt: St. Ingbert, Alte Schmelz 64 (Ehemaliges Konsum, gegenüber der Möllerhalle). Schon in der Gründungsphase des St. Ingberter Eisenwerks, im frühen 18. Jahrhundert, gehörten Behausungen für die Arbeitsleute zum Inventar der Hütte. In der Frühzeit der Industrialisierung mussten die Arbeitgeber den gesuchten und raren "Facharbeitern" mehr als nur Lohn und einen sicheren Arbeitsplatz bieten, damit diese ihre "Geheimnisse, wie man Eisen kocht", preisgaben. So entwickelte sich im Laufe der Zeit die Barackensiedlung zu einer schmucken Werksiedlung mit attraktivem und begehrtem Wohnraum. Großzügig bemessene Gartenparzellen, Ställe zur Kleinviehhaltung, ein Konsumgeschäft, in dem man preiswert Lebensmittel kaufen konnte und manch andere Annehmlichkeiten waren für die "Hidde-Bankerte", wie man die Schmelzer lange in St. Ingbert nannte, Selbstverständlichkeiten, um die sie so mancher beneidete.Doch die Zeiten änderten sich, und spätestens als die große Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg behoben war, verloren Besitzer wie Mieter zunehmend das Interesse an der Wohnanlage. Die Siedlung verfiel allmählich und wäre 1990 um ein Haar abgerissen worden.

Verdienst von Bewohnern

Dass es anders kam, ist im Wesentlichen das Verdienst von Bewohnern, Denkmalschützern und Unterstützern. Sie gründeten nämlich eine Wohnungsbaugenossenschaft, übernahmen die Siedlung in ihr Eigentum und sorgten dafür, dass aus der Siedlungsruine wieder ein lebens- und liebenswerter Ort mit einem spannenden Wohnungsangebot wurde.

Am kommenden Sonntag besteht die Möglichkeit, dieses Kleinod der Industriekultur zu entdecken. Hans-Werner Krick, einer der intimsten Kenner der Siedlung Alte Schmelz, wird nicht nur interessante Details aus der Siedlungsgeschichte erzählen und den Blick auf manches "Schätzchen" richten, sondern auch einen Einblick ins Innere einiger Häuser ermöglichen.

So haben die Teilnehmer exklusiv die Möglichkeit, sich ein unmittelbares Bild davon zu machen, wie man heute auf der Alten Schmelz lebt und wie das Leben "damals", vor der Sanierung, war. Denn es gibt noch ein einziges unsaniertes Gebäude im "Zustand Anno Tuwak", das eigens zur Führung durch die Siedlungsgeschichte offen steht. red

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

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